Der TSV hätte aus einer guten Saison eine sehr gute machen können
(Darmstadt, 1.6.2013 – FuPa) Dass am Ende der abgelaufenen Saison der 5. Platz für den TSV heraussprang ist äußerst positiv zu bewerten, zumal das Abschneiden die beste Platzierung seit 2009 ist. Dennoch mag man sich in der „Brauscht“ sagen: „Da war mehr drin…“ Schmälern soll das die Leistung dennoch nicht.
Verheißungsvoller Saisonauftakt
Der Start in die Saison glückte den Lokalmatadoren eindrucksvoll. Aus den ersten vier Partien fuhren die TSV-Recken satte zehn Punkte ein. Neben den Erfolgen bei der TG 75 Darmstadt (5:1), gegen Eschollbrücken (3:1) und bei der SG Eiche Darmstadt (5:2) schmerzte vielleicht nur das 2:2-Unentschieden zum Auftakt bei der SG Malchen. Durch die Treffer von Dennis Linsener und Willie Brown führte der TSV ungefährdet mit 2:0, ehe die SGM fünf Minuten vor dem Abpfiff aufgrund eines zweifelhaften Elfmeters doch noch ausgleichen konnte.
Dennoch etablierte sich der TSV mit diesen Ergebnissen in der Spitzengruppe. Dass die SG Malchen dem TSV Braunshardt in der Rückrunde noch einmal in die Suppe spucken sollte, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand…
Die „Schwächephase“: 4 Punkte aus 5 Spielen
Wer geglaubt hätte, dass sich die Saison für die „Bräuschter“ bereits zwischen den Spieltagen 5-9 entscheiden würde, hätte vermutlich als Prophet im eigenen Land sprichwörtlich nichts gegolten.
Neben dem Heimspiel gegen die KSG Brandau (7:1) musste sich der TSV mit den Topteams und Mitaufstiegskonkurrenten Roßdorf, Griesheim, Gräfenhausen und Grün-Weiß Darmstadt messen. Binnen eines Monats bescherte der Spielplan die direkten Duelle gegen vier Mannschaften des Abschlusssextetts in der Tabelle.
Die „Bräuschter“ erwiesen sich in diesen Duellen als ebenbürtige Gegner, büßten die Punkte oftmals nur durch Pech oder unsägliche Schiedsrichterentscheidungen ein und verspielten zu diesem Zeitpunkt eine besser Platzierung im Endklassement.
Die 0:1-Heimniederlage gegen die SKG Roßdorf war mehr als unglücklich, denn besonders in der Anfangsviertelstunde hätten die Braunshardter die Weichen auf Sieg stellen müssen. Eine Woche später zeigte die Becko-Elf ihre wohl schwächsten 45 Minuten im Gastspiel beim späteren Meister TuS Griesheim. Zum Pausentee lag der TSV aufgrund stümperhafter Anfängerfehler bereits hoffnungslos mit 0:3 im Rückstand, ehe sich die TSV-Akteure im zweiten Durchgang wenigstens halbwegs berappelten und immerhin „nur“ mit einer 2:4-Pleite die Heimreise antreten mussten. Dennoch wäre mit Normalform an jenem 16. September mehr drin gewesen, denn die TuS präsentierte sich keineswegs als Übermannschaft und als unschlagbar.
Dem 7:1-Erfolg gegen schwache Brandauer folgte das Lokalderby gegen die SKG Gräfenhausen. In einer hochdramatischen Dienstagabendpartie unter Flutlicht teilten sich die Nachbarn letztendlich beim 3:3 die Punkte. Der TSV schien also wieder in der Erfolgsspur und trat mit stolzgeschwellter Brust und einer großen Portion Selbstbewusstsein am 7.10.2012 bei den Grün-Weißen aus Darmstadt an. Der TSV hätte dieses Spiel mit anzunehmender Wahrscheinlickeit zumindest auch nicht verloren, wenn der Unparteiische den TSV nicht verpfiffen hätte. Zwei klare Strafstöße wurden dem TSV versagt und dem vorentscheidenden Treffer zum 2:0 für die Gastgeber ging ein unübersehbares Foulspiel voraus. Am Ende setzten sich die Darmstädter mit 3:1 durch, so dass Braunshardt neuerlich mit leeren Händen nach Hause fuhr und vorerst ins Niemandsland der Tabelle abrutschte und auf den 8. Tabellenplatz zurückfiel.
Siegesserie bis in den November
Vielleicht mangelte es dem TSV noch an der Abgeklärtheit, an der Souveränität und dem absoluten Siegeswillen in den zuvor beschriebenen Spielen gegen die Spitzenteams. Nichts desto trotz entwickelte die „Bräuschter“ eine eigene Siegesmentalität. Die Gegner in den folgenden Partien des TSV konnten jedenfalls kaum Paroli bieten.
In der Nachholpartie gegen Eschollbrücken (3:1), gegen Bessungen (2:0), beim SV Hellas (3:1), gegen Rohrbach (6:1) und bei der FTG Pfungstadt (5:0) deutete der Turn- und Sportverein von 1889 an, welch Potential in ihm steckt. Zugegebenermaßen war noch nicht alles Gold was glänzte, die Frage indes lautete allerdings was sein würde, wenn sich die Braunshardter erst einmal in Bestform präsentieren würden. Die eingefahrenen 15 Zähler am Stück bei 19:3 Toren ließ das Team am 11. Spieltag wieder auf den 5. Tabellenplatz vorrücken, den es seitdem nicht wieder hergeben sollte. Dass neben dem um die Torjägerkrone kämpfenden Stürmer Dennis Linsener bei dieser Siegesserie Naser Abdulfatah, Lucas Voigt, Philip Emrich (je zweimal) und „der torgefährlichste Libero der D-Klasse“ Andreas Korrell (fünfmal) trafen, ließ darauf schließen, dass das Team nicht ausschließlich von den Toren eines Einzelnen lebte und abhängig war.
Kein rollender Fußball für lange 124 Tage
Zwischen dem 4.11.2012 und dem 7.3.2013 lag der Spielbetrieb brach. Der Siegeszug der „Bräuschter“ wurde jäh gestoppt – teils bedingt durch „flegelhafter Vorgehensweise“ gegen einen Schiedsrichter, teils durch Wetterkapriolen. Bei der Partie zwischen der TG 75 Darmstadt und TuS Griesheim gingen sowohl Spieler als auch Funktionäre der 75er den Unparteiischen handgreiflich an, worauf sich der Verband entschloss, die folgenden zwei Spieltage auszusetzen. Und als der Spielbetrieb wieder ordnungsgemäß hätte aufgenommen werden können, schlug Petrus in Form von Dauerregen und Schneefall zu, so dass eine Vielzahl von Plätzen unbespielbar waren. Vier Monate ohne Fußball und jede Möglichkeit das Punktekonto aufzustocken waren die ungewollte Folge.
Holpriger Start ins Kalenderjahr 2013 – das Ende des zarten Pflänzchens Namens Aufstieg
Der TSV lag in Lauerstellung. Bei einem erhofft anhaltendem Lauf, der drei Punkte in Serie hätte bescheren sollen, wäre möglicherweise doch noch der Sprung auf einen Aufstiegsrang möglich gewesen. Ausrutscher und Freischüsse waren indes tabu! Nicht nur TSV-Coach Rainer Becker wusste, dass die vor dem TSV stehenden Teams sich auch noch gegenseitig die Punkte wegnehmen würden und seine Elf zudem noch zweimal gegen den damaligen (nichtaufstiegsberechtigten) Spitzenreiter aus dem Gefängnis SV Kiefer antreten musste.
Doch gleich zum Auftakt erlebte die Braunshardter Mannschaft beim 1:1 gegen die SG Malchen einen empfindlichen Dämpfer. Gegen das sieglose Schlusslicht gelang Michael Veith zwar in der Anfangsphase der Führungstreffer, doch der SGM gelang nach 70 Minuten der Ausgleich.
Umso wichtiger war der 5:1-Erfolg am darauffolgenden Wochenende auf heimischen Geläuf bei Dauerregen gegen die SG Eiche. Neben dem dreifachen Torschützen Dennis Linsener steuerten der kopfballstarke Andreas Korrell und Mannschaftskapitän Lucas Voigt die weiteren Tore zum ungefährdeten Dreier bei.
Den endgültigen K.O. im Aufstiegsrennen erlebte der TSV Braunshardt dann am 16. Spieltag in Eschollbrücken. Nach Ablauf der 90 Minuten stand eine 1:3-Niederlage, die letztendlich durch Pech zustande kam. Mehrfach traf der TSV nur das Torgestänge der Hausherren; das Glück war den Jungs an jenem bitterkalten Abend nicht hold.
TSV – der Königsmacher!
Dass sich trotz des unerwarteten Ausscheidens im Aufstiegsrennen in Braunshardt etwas entwickelte, zeigten die folgenden Spiele. Gleich zweimal erwartete der TSV auf eigenem Platz Aufstiegsaspiranten.
Als erstes musste aufgrund des schiefen Tabellenbildes der „heimliche Spitzenreiter“ und spätere Meister TuS Griesheim die Segel in der „Brauscht“ streichen. In einer umkämpften Partie glückte Andreas Korrell kurz nach dem Pausentee der erleichternde Führungstreffer, ehe Sebastian Bormuth mit dem Schlusspfiff der vielumjubelte 2:0-Endstand glückte.
Dem Gastspiel in Brandau, welches der TSV beim Angstgegner der letzten Jahre ungefährdet mit 6:2 für sich entschied, folgte das Duell gegen den Tabellenführer Grün-Weiß Darmstadt, gegen den der TSV im Hinspiel so bitterlich verpfiffen wurde. Um die Geschichte wieder gerade zu rücken, ließ der gastgebende TSV von Beginn an keine Zweifel aufkommen, wer das Spielfeld als Sieger verlassen würde. Durch die Treffer von Sebastian Bormuth (2.) und Dennis Linsener (10. und 21.) verwies die Becko-Elf den designierten Aufsteiger bereits in der Anfangsphase klar mit 3:0 in die Schranken. Die Grün-Weißen stiegen zuletzt aufgrund dieses Resultats nicht auf. Insofern sprachen die „Bräuschter“ trotz eigener geplatzter Aufstiegsträume ein gewaltiges Wörtchen im Aufstiegskampf mit. Der TSV entpuppte sich als Königsmacher, denn aufgrund seiner Erfolge gegen die Aufstiegsaspiranten sorgte er für eine spannende Konstellation im Kampf um die Plätze eins und zwei. Fortan zollte man dem TSV außerordentlichen Respekt in der Liga!
Englische Wochen: 8 Partien in 4 Wochen
Aufgrund der Vielzahl von Spielabsagen gegen Ende des Jahres, stand den „Bräuschtern“ nunmehr ein Mammutprogramm bevor – jede Woche zwei zu absolvierende (Nachhol-)partien. Darunter befanden sich so schwere Gegner wie die SKG Rossdorf, die selber noch Aufstiegschancen hatte, und der SV Kiefer, gegen den der TSV noch zweimal antreten musste. Aber auch das prestigeträchtige Duell gegen den Lokalrivalen aus Gräfenhausen versprach heiß umkämpft zu werden.
Die Hälfte der im Mai ausstehenden acht Partien musste folgerichtig gegen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte bestritten werden. Braunshardt gab sich bei der TG Bessungen und dem SV Rohrbach (jeweils 8:0), sowie in den Heimspielen gegen die FTG Pfungstadt (5:0) und gegen den SV Hellas (6:1) bei einseitigen Erfolgen keinerlei Blöße.
Spannender ging es indes gegen den SV Kiefer zu. Bei der Gefängnisauswahl, die logischerweise keine Auswärtsspiele bestreiten darf (obwohl die Kicker des SVK dies sicherlich nur allzu gerne täten) ergatterten die „Bräuschter“ in zwei Auswärtspartien mit viel Glück vier Zähler. In beiden Partien avancierte der im Winter neuverpflichtete Keeper Jens Eisenbach zum Helden im TSV-Trikot. Sowohl beim 2:1-Erfolg als auch beim torlosen Remis rettete er seinen Farben mit spektakulären Paraden die Punkte.
Beim Unentschieden im verregneten Rossdorf rückte Naser Abdulfatah in den Mittelpunkt, der den 1:0-Führungstreffer des TSV erzielte. In einer Abwehrschlacht sicherte sich der TSV Braunshardt letztendlich einen glücklichen, aber nicht unverdienten Zähler. Jener Punktgewinn reichte der SKG Roßdorf letztendlich „nur“ zur Vizemeisterschaft und den damit verbundenen Relegationsspielen. Braunshardt, der Königs-, bzw. Meistermacher…
Im Derby bei der SKG Gräfenhausen, die neben Griesheim, Rossdorf, Grün-Weiß, der SV Kiefer und dem TSV Braunshardt nur eines von sechs Teams mit positiver Punktebilanz in dieser Spielzeit war, gab es letztendlich das fast schon obligatorisch erwartete Remis. Nach einem 0:2-Rückstand bewiesen die dezimierten „Bräuschter“ (Manndecker Christian Biechele wurde mit Geld-Rot des Feldes verwiesen) Moral und erkämpften sich noch den 2:2-Ausgleich. Heldentaten…
Fast 100 Tore
Dass zumeist die Torschützen im Fokus stehen, ist nachvollziehbar und unverzichtbar. Folgerichtig kommt man beim Saisonrückblick des TSV nicht an Dennis Linsener vorbei, der sich mit 43 Torerfolgen souverän die Torjägerkanone in der D-Klasse sicherte. Egal ob aus dem Spiel heraus, als Elfmeterschütze oder aber Freistoßspezialist – aus kaum einer Situation konnte Linsener nicht über einen Einschlag seiner Geschosse im gegnerischen Gehäuse jubeln.
Überraschend auf Rang zwei der vereinsinternen Torjägerliste taucht der Libero der Braunshardter Andreas Korrell auf. Dem letzten Mann gelangen 16 Tore in der abgelaufenen Saison, was ihn immerhin einen respektablen 7. Platz in der Torjägerliste der D-Klasse einbrachte. Korrell Repertoire reichte von Kopfballtreffern über Freistoßtore, bis hin zu einem Treffer aus über 50 Metern.
Das o.g. Duo steuerte somit sage und schreibe 59 von 98 erzielten Treffern des TSV bei, was einem Prozentsatz von 60% entspricht. Aber all jene „Buden“ wären ohne die tatkräftige Unterstützung ihrer Teamkameraden nichts Wert gewesen, sei es, dass die Mitspieler als Vorlagengeber oder selbst als Vollstrecker in Erscheinung traten.
13 Akteure konnten sich im Laufe der Saison über ihre Torerfolge freuen. Naser Abdulfatah jubelte über 7 Treffer, wobei der Führungstreffer in Roßdorf beim 1:1 sicherlich als sein wichtigstes bewertet werden darf. Die 6 Torerfolge von Kapitän Lucas Voigt entsprangen zumeist unbändigen Willens. Nicht selten setzte sich der Bindenträger im Luftkampf gegen seine Gegenspieler durch und köpfte die Kugel in die Maschen. Mit je 3 Torerfolgen hielten Andreas Wittmeier, Sebastian Bormuth und Rachid Kalai Einzug in die TSV-Annalen. Je zweimal bejubelten Flügelflitzer Daniele Unali, Mittelfeldmann Philip Emrich und Manndecker Christian Biechele ihre Treffer, immerhin einmal schweißten Tim Kühl, Rachid Dahman und der seine Fußballschuhe an den Nagel hängende Michael Veith das Spielgerät ein.
Es spricht für die Ausgewogenheit der „Bräuschter“ mit so vielen Torschützen aufwarten zu können, stand doch in den 26 Punktspielen nie die gleiche Anfangsformation auf dem Platz. Die nur schwer auszurechnenden Braunshardter profitierten durch die taktische Flexibilität in ihrem Angriffsspiel.
Eine sichere Defensive
Gleich drei Schlussmänner leistete sich der TSV im Laufe dieser Saison. Richtig glücklich wähnten sich die „Bräuschter“ allerdings erst mit der Winterneuverpflichtung Jens Eisenbachs zwischen den Pfosten. Aman Kelifa (9 Spiele, 16 Gegentreffer) rettete zwar mit manchen Paraden den ein oder anderen Punkt, trat aber auch öfter als „Bruder Leichtfuß“ in Erscheinung und verschuldete somit vermeidbare Gegentore. Die Niederlage beim späteren Aufsteiger TuS Griesheim hatte Kelifa mitzuverantworten. Bezeichnenderweise gelang ihm keine einzige Partie ohne Gegentreffer.
Cedric Lorenz hütete viermal das Braunshardter Gehäuse und musste dabei viermal hinter sich greifen. Immerhin gelangen es ihm dabei gegen Bessungen und Pfungstadt seinen Kasten sauber zu halten, zu echten Bewährungsproben zwangen ihn die genannten Teams aber nicht.
Erst Jens Eisenbach entpuppte sich als unantastbare Nummer 1 zwischen den Torpfosten. Die Hälfte seiner 14 Einsätzen verbuchte er als „Zu-Null-Spiele“ und rettete seinen Vorderleuten manchen Punkt. Stellvertretend sei seine Leistung beim torlosen Remis beim SV Kiefer hinter Gittern gewürdigt. Aber auch ansonsten bestach Eisenbach durch sicheres Stellungsspiel, Strafraumbeherrschung und ständiger Aufmerksamkeit. Lediglich ein Dutzend Gegentreffer musste der TSV-Keeper hinnehmen, was noch nicht einmal einen Einschlag pro Spiel im Schnitt bedeutete.
Die Abwehrreihe des TSV Braunshardt erwies sich oftmals als unüberwindbares Hindernis für die gegnerischen Teams. Mit 32 Gegentreffern stellte der TSV die drittbeste Abwehr der Saison, lediglich Meister TuS Griesheim (27) und der Relegationsteilnehmer aus Roßdorf (29) mussten sich seltener über Einschläge im eigenen Netz ärgern.
Als Fundament und oftmals als Turm in der Schlacht hielt Andreas Korrell her, der nahezu alle defensiven Kopfballduelle für sich entscheiden konnte.
Als Manndecker überließ Christian Biechele seinen Gegenspielern nur selten einen Stich, was mitunter auch an seiner abgezockten Spielweise lag.
Und auch Mannschaftskapitän Lukas Voigt wusste immer wieder seine Kampfstärke und seinen unbändigen Willen einzubringen, um den gegnerischen Stürmern kaum eine Schussmöglichkeit zu ermöglichen. Zudem verstand sich der Mannschaftskapitän immer wieder als Bindeglied zwischen defensivem Abwehrverbund und dem eigenen Mittelfeld.
Mit Willie Brown, der mit seiner körperbetonten Spielweise immerhin auf 21 Einsätze kam, fand sich auf den Außenpositionen ein Kraftpaket, dass sich von Spiel zu Spiel immer besser entwickelte.
Als Abräumer vor der Abwehr fungierte David Molina in unnachahmlicher Art und Weise. In seinen 16 Einsätzen ließ Molina nie einen Zweifel daran aufkommen, dass er mit seiner kampfbetonten Spielart als Zweikampfsieger dastehen würde.
Aber auch die oftmals angeschlagenen Andreas Wittmeier (10 Einsätze, 3 Tore), Kevin Brenda (5 / 0) und Michael Toegel (3 Einsätze) standen bedingungslos ihren Mann, wenn sie zum Einsatz kamen. Für das Quartett gilt es in der kommenden Saison Druck auf die zuvor genannten im Kampf um einen Stammplatz zu machen. Nicht zu vergessen ist der „Kurarbeiter“ in Diensten des TSV Dominik Jaskula, der am letzten Spieltag überraschend in den ausgedünnten Kader rutschte und immerhin noch zwei Minuten beim „Auswärtsspiel hinter Gittern“ mitverteidigen durfte.
Nur um wenige Minuten an Einsatzzeit wurde Jaskula von Abid El Azzaouvi übertroffen, der sein erstes und letztes Spiel für den TSV gleich am ersten Spieltag bei der SG Malchen bestritt.
Kein Mittelmaß im Mittelfeld
In der Schaltzentrale zwischen Defensiv und Offensive des TSV kamen diverse Spieler zum Einsatz, die mitunter auf ihren Positionen „pendelten“. Exemplarisches Beispiel hierfür ist Michael Veith, der in seinen 26 Einsätzen 22 Mal durchspielte. Allerdings tat er dies nicht immer im Mittelfeld, sondern auch einmal auf dem Posten des Liberos oder aber als zweite Sturmspitze. Veith, der nach dieser Saison sein Fußballrentnerdasein genießt, kam nahezu auf allen Positionen zum Einsatz.
Daniele Unali konnte sich während der gesamten Spielzeit seines Stammplatzes auf der linken Außenbahn sicher sein. Durch seine Dribblings konnte er zumeist torgefährliche Szenen einleiten. Immerhin gelangen dem mannschaftsdienlichen Spieler aber zwei Saisontreffer.
Nur unwesentlich torgefährlicher präsentierte sich Stammspieler Rachid Kalai mit drei Treffern. Zwischenzeitlich rutschte der meist zentral eingesetzte Kalai in ein Formtief, befreite sich aber rechtzeitig zum Saisonfinale aus diesem und wurde von Spiel zu Spiel besser.
Als ballsicherer Ideengeber im Mittelfeld wusste Tim Kühl meist in seinen 20 Partien zu gefallen. Mit seiner Routine und Ruhe am Ball glückten ihm meist die ganz besonderen Zuspiele in die Spitze, so dass er seine Stürmer immer wieder gefährlich einsetzen konnte. Wenn Kühl wieder zu hundert Prozent fit ist, wird er eine unverzichtbare Stütze im Aufbauspiel der „Bräuschter“ sein.
Aus diversen Gründen (Verletzung oder Ausbildung) standen Christian Albrecht und Philip Emrich lediglich in 13 bzw. 10 Partien auf dem Feld. Dabei wussten beide aber zu überzeugen, so dass sie bei Abwesenheit auch schmerzlich vermisst wurden. In der kommenden Saison wird man sich am Spiel der beiden aber sicher wieder öfter erfreuen können.
Momo Aboulkacem, der insgesamt neunmal eingewechselt wurde, stellte sich voll in den Dienst der Mannschaft. Zwar wünschte er sich mehr Einsatzzeiten, die er allerdings durch bedingungsloses Anfeuern von der Seitenauslinie kompensierte. Ein wichtiger Faktor für das Ausspüren von Fehlern aus der Sicht eines Ausstehenden, die er auf dem Platz dann umgehend zu korrigieren wusste.
Dass Uwe Hennecke nur auf drei Einsätze kam, lag vor allen Dingen an der räumlichen Distanz zur „Brauscht“. Immerhin stand der konditionsstarke Hennecke beim dramatischen 3:3 gegen seinen Ex-Club SKG Gräfenhausen auf dem Platz.
Stürmischer TSV – nur zweimal traf man nicht
In 26 Einsätzen vollendete Dennis Linsener 43 Mal. Einmalig in der Liga und somit verdientermaßen als Lohn der Titel des Torschützenkönigs. Linsener verbesserte damit sein Ergebnis aus den vorangegangenen Spielzeiten, als er sich über 26 bzw. 12 Treffer freuen konnte. Ob er in der kommenden Runde seine Torausbeute weiter steigern wird können…?
Zumeist stand Linsener Naser Abdulfatah im Angriff zur Seite. Abdulfatah zeigte sein Können und unterstrich dies mit 7 Torerfolgen. Laut eigener Aussage wären für ihn noch einige Tore mehr im Beeich des Möglichen gewesen, leider wurde der Stürmer aber durch eine kleinere Verletzung ausgebremst. Die Kampfannsage zur kommenden Runde indes ist unüberhörbar.
Ganze 15 Mal streifte sich Sebastian Bormuth das TSV-Trikot über. Nicht immer spielte er im Sturm, oftmals setzte ihn Coach Rainer Becker auch im offensiven Mittelfeld ein. Aber egal wo, Bormuth wusste mit seiner Ballbehandlung und seinen Laufwegen zu gefallen. Dem selbstkritischen Spieler gelangen drei Tore und eine Vielzahl von Vorlagen.
Mit Rachid Dahman komplettiert der TSV sein Angriffsquartett. Bei seinen 10 Einsätzen gelang Dahman immerhin ein Treffer, was für seine Ansprüche natürlich viel zu wenig ist. Dennoch ist man froh ihn in der „Brauscht“ zu haben und hofft auf eine Leistungssteigerung in der kommenden Saison von ihm.
Die Tabelle lügt nicht!
Was ist nun dieser 5 Tabellenplatz im Hinblick auf die kommende Spielzeit wert? Es überwiegt die Erkenntnis, dass sich das Team unter dem Trainer Rainer Becker stetig fortentwickelt. Abzulesen ist dies zunächst an den nackten Zahlen, die das Tableau verrät: Seitdem der TSV Braunshardt im Jahr 2007 aus der C- in die D-Klasse abstieg, wurden Bestwerte in den Kategorien Punkte, Tore und Gegentore erreicht. Als in der Spielzeit 2008/09 der Aufstieg nur um Haaresbreite verpasst wurde, fuhr der TSV 58 Zähler ein, heuer ist es einer mehr. Ebenso wurden die bisherigen Bestmarken von erzielten Treffern (damals 75, heuer 98) und Gegentreffern (damals 56, heuer 32) über- bzw. unterboten. Aus jener Mannschaft von vor drei Jahren sind mit Christian Biechele, David Molina, Michael Veith, Kevin Brenda, Willie Brown, Rachid Kalai und Lucas Voigt noch sieben Spieler dabei, die sich im Aufstiegskampf auskennen. Da nur der Routinier Veith bislang sicher den TSV verlassen wird, kann das Sextett vielleicht als Schlüssel zu höheren Weihen in der nächsten Saison hilfreich sein.
Dass der TSV Braunshardt letztendlich „nur“ auf Rang 5 landete, liegt in erster Linie an der vorgezogenen Schwächephase im Herbst des vergangenen Jahres, als die Punkte ausblieben. Gegen die „Großen“, die um den Aufstieg mitredeten, verkaufte sich der TSV jedoch gut und teuer. Nur dem spätere Zweitplatzierte SKG Roßdorf gelang es ein positives Punkteverhältnis gegen den TSV zu erzielen (0:1, 1:1). Sowohl den Teams aus Griesheim (2:0, 2:4), GW Darmstadt (3:0, 1:3) und dem SV Kiefer (2:1, 0:0) gelang dies nicht. Und auch dem sechsten Team mit positiver Bilanz in der Abschlusstabelle konnte gegen Braunshardt nicht gewinnen – Gräfenhausen und der TSV trennten sich zweimal remis (3:3, 2:2).
Auf den ersten Blick erscheinen 13 von 30 möglichen Punkten innerhalb der Top 6 recht mau. Allerdings konnte der spätere Meister TuS Griesheim auch nur fünf Zähler aus jenen Duellen verbuchen, was die Ausgeglichenheit innerhalb der besten sechs Mannschaften dokumentiert. Nein, der TSV verspielte seine vage und zugegeben recht kleine Aufstiegschancen wieder einmal gegen die sogenannten „Kleinen“. Tabellenzwölfte der SG Malchen trotze den „Bräuschtern“ gleich zweimal ein Unentschieden ab und auch der TSV Eschollbrücken tat den Braunshardtern mit einer 1:3-Pleite richtig weh. Hinzu kamen noch die unglückliche Heimniederlage gegen die SKG Rossdorf (0:1), das unsägliche 2:4 im Hinspiel beim direkten Aufsteiger in Griesheim und das verpfiffene Spiel bei Grün-Weiß Darmstadt. Summa summarum wurden in diesen Partien die fehlenden Punkte zum Aufstieg liegengelassen.
Trotzdem sollte man auch so kritisch und fair sein, die anderen Spiele des TSV zu beleuchten. Die Spielanlage des TSV verbesserte sich mit fortlaufender Saison stetig. Waren zunächst noch lange Bälle aus der Defensivreihe über das Mittelfeld hinweg das probateste Mittel, so legte das Team immer mehr an Ballsicherheit zu und spielte sich die Torchancen fortan heraus. Ballsicherheit als Schlüssel zu einer Vielzahl an Siegen.
Aber auch das ist nur die halbe Wahrheit. In den letzten Spielen mussten oftmals Standardsituationen herhalten um zu Torerfolgen zu gelangen, da aus dem Spiel wenig ging. Beim 1:1 in Roßdorf profitierte Naser Abdlfatah von einem verheerenden Fehler der Hausherren zum 1:0. Weitere Torchancen blieben ansonsten auf Seiten des TSV Mangelware. Bei den Duellen gegen den SV Kiefer war es in erster Linie Keeper Jens Eisenbach zu verdanken, dass der TSV punktete. Besonders beim torlosen Remis gegen die Gefängnistruppe wurde das mangelhafte Offensivspiel deutlich, da keine „Bräuschter“ Einschussmöglichkeit auf den Notizblöcken vermerkt werden konnte. Und auch bei 2:1-Erfolg gegen den SV Kiefer ebneten ein Freistoß und ein Eckball den Weg zum Auswärtssieg. Beim 2:2 in Gräfenhausen fiel der TSV-Ausgleichstreffer auch nach einer Standardsituation.
Die Flut an Standardtreffern zeigt, dass sich der TSV bisweilen schwer gegen stärkere oder gleichstarke Teams tut. Wehe, die Waffe des ruhenden Balles zündet einmal nicht so gut, dann wird es außerordentlich schwer Punkte auf der Habenseite zu verbuchen.
Daher muss in der kommenden Saison an der Verwertung der Torchancen gefeilt werden, will der TSV ganz vorne mit dabei sein. Täuschen sollte man sich von annähernd 100 Toren nicht lassen, denn auch wenn der TSV eine bombenfeste Abwehr sein eigen nennen kann – ein Gegentreffer kann immer fallen.
Dennoch bieten sich dem Erfolgstrainer Rainer „Becko“ Becker auch während der Partien immense taktische Möglichkeiten. Indiz dafür ist das Remis am vorletzten Spieltag in Gräfenhausen, als seine Mannen in Unterzahl noch einen 0:2-Rückstand egalisieren konnten. Becker ließ Spieler Positionen tauschen und sorfte damit bei seinem ehemaligen Club durchaus für Konfusionen bei der Zuordnung.
Ein weiteres Beispiel ist die taktisch flexible Einsetzbarkeit seiner Spieler. So spielte Michael Veith einige Male im als Zehner hinter den Spitzen, als hängende Sturmspitze oder lief als letzter Mann auf. Der etatmäßige Libero Andreas Korrell tauchte des öfteren im Sturm auf und auch David Molina fand sich mal als Innenverteidiger oder auf der Sechser-Position in Braunshardts Startelf.
Der TSV ist auf fremden Plätzen nahezu gleichstark wie in der Heimat. Lediglich die SKG Roßdorf vermochte es im „Braunshardter Schlossparkstadion“ alle drei Zähler zu entführen. Bei 10 Heimsiegen und nur 2 Unentschieden, sowie einer Heimniederlage rangierte der TSV dennoch nur auf dem 5. Rang in dieser Kategorie.
Eine Position besser steht der TSV in der Auswärtstabelle da. Auf fremden Geläuf konnten 8 Erfolge gefeiert werden. Viermal teilte man sich mit den Gastgebern die Punkte und ging nur in Griesheim (2:4), bei den Grün-Weißen (1:3) und in Eschollbrücken (1:3) als unterlegenes Team vom Feld.
Satte 8 Punkte mehr konnte der TSV in der Rückrunde gegenüber der Hinrunde einfahren. Waren es zur Halbzeit der Saison noch 26 Zähler auf der Habenseite, so wurden in der zweiten Hälfte immerhin 34 Punkte verbucht, womit sich das Team zur drittbesten Rückrundenmannschaft aufschwang. Leider erwies sich der Aderlass an ausgelassenen Punkten in der Hinrundentabelle aber als zu groß und so wurde letztendlich ein Aufstiegsplatz verpasst.
Weniger schön indes ist der Blick auf die Fairplaytabelle. Die „Bräuschter“ erwiesen sich als das unfairste Team der Liga, sammelten 59 Verwarnungen, ein Großteil aufgrund Meckerns. Zweimal zeigten die Unparteiischen den TSV-Akteuren die Ampelkarte und dreimal zückten sie glatt Rot (Christian Biechele gegen TuS Griesheim, Michael Toegel gegen Eschollbrücken und Christian Albrecht gegen TG Bessungen).
Was auf den ersten Blick aber als unfair zu bewerten scheint, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als gar nicht so dramatisch. Zieht man nur die Feldverweise heran, dann langten die Teams der SG Eiche (8), FTG Pfungstadt (7), TuS Griesheim (6), sowie von Grün-Weiß Darmstadt (5) und der TG 75 Darmstadt mindestens genauso hart zu, wie der TSV. Das daraus zu schließende Fazit ist also, dass die Elf der „Bräuschter“ alles andere als leblos agiert und mit vollem Körpereinsatz auftritt. Schließlich ist Fußball kein kontaktloser Sport wie bspw. Basketball. Und somit ist auch hier alles im grünen Bereich.
Dennoch sollte an der Disziplin zukünftig verstärkt gearbeitet werden, denn Gelbe Karten für Meckereien sind unnötig, teilweise gar dumm und gefährden den verwarnten Spieler bei der nächsten zu bestrafenden Aktion vorzeitig zum Duschen geschickt zu werden.
Alles in allem ist der 5. Platz die tatsächliche Spiegelung der Spielzeit 2012/13. Der TSV hat viel erreicht, hat sich viel Anerkennung und Respekt bei den Gegnern aufgrund seiner Ergebnisse erarbeitet. Fortan gilt es die Ernte einzufahren und in der kommenden Spielzeit – vielleicht auch mit dem entscheidenden Quäntchen Glück – weiter nach oben in der Tabelle zu klettern. Möglicherweise springt dann ja sogar auch ein Aufstiegsplatz heraus, von dem man in der „Brauscht“ ja schon seit Jahren träumt…
* * *
Das Spiel um den (un-)dankbaren 4. Platz?!
(Darmstadt, 25.5.2013 – FuPa) Ist es ein lohnenswertes Ziel den 4. Platz im Endklassement zu erreichen oder nicht? Einerseits wird bei internationalen Turnieren, wie beispielsweise bei den Olympischen Spielen, oftmals vom „undankbaren 4. Platz“ geredet; ohne um den Hals baumelndes Edelmetall durchaus nachvollziehbar. Andererseits freut sich ein Fußballbundesligist (Schalke 04) über diese Position in der Abschlusstabelle, denn diese berechtigt zumindest zu zwei Qualifikationsspielen für die Champions League. Und sogar dem Viertplatzierten in der 3. Liga (Preußen Münster) ist bewusst, dass er die Relegation zwar hauchdünn verpasst hat, dafür aber „als Trostpflaster“ den Sprung in die erste Runde des DFB-Pokals geschafft hat.
Braunshardt (58 Punkte, +66) musste bei der Gefängnisauswahl des SV Kiefer (61 Punkte, +57) also unbedingt gewinnen, wenn man den drei Punkte besser dastehenden Konkurrenten noch überflügeln wollte. Das bessere Torverhältnis sprach in jedem Fall für die „Bräuschter“, so dass dann der Sprung am letzten Spieltag auf Platz vier noch gelingen würde.
Nüchtern betrachte also das Spiel „um die goldene Ananas“, die in der D-Klasse aber keinesfalls aus glänzendem Edelmetall besteht, sondern – wenn überhaupt - eher hölzern daherkommt und auch ansonsten nur symbolischen Wert besitzt. Aber Platz vier liest sich in der Abschlusstabelle nun einmal besser als Platz fünf. Somit war die Zielvorgabenfrage seitens des TSV Braunshardt vor dem Anpfiff geklärt. Eine Frage der Ehre!
Gleich von Beginn an zeigte der SV Kiefer den Gästen allerdings, wer der Herr im Haus ist. Kiefer ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass die Scharte des letzten Aufeinandertreffens vor gut drei Wochen (Braunshardt siegte 2:1) ausgemerzt werden sollte. Dass die Gefängniself technisch versierte Spieler in den eigenen Reihen hat, konnte man über die gesamten 90 Minuten sehen. Und auch die körperliche Robustheit kam den in blau-gelb spielenden „Knastgebern“ entgegen.
In der 9. Spielminute hätten die Inhaftierten um ein Haar das 1:0 erzielt, allerdings stand den „Bräuschtern“ zweimal Fortuna in Form des Pfostens bzw. der Latte zur Seite. Eine scharf hereingegebene Flanke wurde direkt verwertet und klatschte an den rechten Pfosten. Die TSV-Abwehrrecken schafften es jedoch nicht, das Leder aus der Gefahrenzone zu klären, so dass umgehend die zweite Angriffswelle des SV Kiefer eingeleitet werden konnte. Der Flankenball aus dem Halbfeld fand den Kopf eines SVK-Stürmers, dessen Kopfball aber glücklicherweise nur an den Querbalken klatschte.
Normalerweise sollen metallene Stäbe die Gefangenen des SV Kiefer davon abhalten auszubrechen. In diesem Fall verhinderten sie den Einbruch des kugelförmigen Spielgeräts im TSV-Gehäuse.
Der Einbahnstraßenfußball in Richtung Braunshardter Tor ging unermüdlich weiter, die TSV-Akteure hatten dem nahezu keine Entlastungsangriffe entgegenzusetzen. Nach 24 Spielminuten konnten sich die Gäste neuerlich bei der Querlatte bedanken, denn ein weiterer Kopfball prallte „nur“ an die Braunshardter Querstrebe.
Vielleicht steckte den in blau reagierenden „Bräuschtern“ noch die Partie vom Donnerstagabend bei der SKG Gräfenhausen in den Knochen - 40 Stunden Regenerationszeit sind in der untersten Spielklasse nur schwerlich zu verdauen.
Der SV Kiefer wollte mit vehementen Angriffsbemühungen unbedingt den Führungstreffer noch vor dem Halbzeitpfiff erzwingen, scheiterte jedoch an dem glänzend aufgelegten TSV-Schlussmann Jens Eisenbach mit einem satten Distanzschuss kurz vor dem Pausentee (41.).
Im zweiten Durchgang bot sich den „zahlreichen Kiefer-Fans mit Dauerkarte“ ein unverändertes Bild. Das Team der Inhaftierten drängte und drückte den TSV in die eigene Hälfte, nur der erlösende Treffer wollte partout nicht fallen. Mitverantwortlich war die Moral der Becko-Elf, die sich aufopferungsvoll gegen das zu erwartende Unheil stemmte. Stellvertretend für unermüdlichen Einsatzwillen steht David Molina, der heute notgedrungen die Position des abwesenden Manndeckers Christian Biechele einnahm.
Zum Matchwinner im TSV-Trikot avancierte aber zweifelsohne Jens Eisenbach. Der Braunshardter Schlussmann hielt mit seinen Glanzparaden das „Bräuschter“ Gehäuse sauber. Egal in welch aussichtsreicher Schussposition die Gefangenenelf den Abschluss suchte, Eisenbach flog und faustete in seinem schwarzen Trikot wie Oliver Kahn bei der WM 2002 in Japan und Südkorea (60., 66., 81., 89.). http://www.youtube.com/watch?v=n9hzf7KCffo Titan Eisenbach!
Mit immer weniger Spielzeit auf der Uhr des Unparteiischen, der heute wahrlich nicht seinen besten Tag hatte und aufgrund einiger fragwürdigen Entscheidungen schmunzelnd zu einem zweijährigen Aufenthalt im Knast „eingeladen“ wurde, griff die Einsicht um sich, dass heute kein Treffer mehr fallen würde. Der TSV, der aus diversen Gründen nicht mit seiner besten Mannschaft antreten konnte, errang letztendlich einen mehr als glücklich anzusehenden Punkt hinter Gittern.
Es reichte letztendlich nicht die 100-Tore-Marke zu knacken, auch konnte der SV Kiefer im direkten Duell aufgrund des torlosen Remis nicht mehr vom vierten Tabellenplatz verdrängt werden, dennoch gebührt dem Team uneingeschränkter Applaus und Anerkennung. Eine Mannschaft, auf die man stolz sein kann!
Der TSV holte sich mit dem fünften Tabellenplatz somit das beste Saisonergebnis seit vier Jahren, als man nur denkbar knapp am Aufstieg scheiterte.
TSV Braunshardt: Jens Eisenbach, Rachid Dahman, Willie Brown, David Molina, Andreas Korrell, Lucas Voigt ©, Rachid Kalai, Michael Veith, Sebastian Bormuth, Daniele Unali, Dennis Linsener, Uwe Hennecke, Dominik Jaskula
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Gräfenhausen und der TSV trennen sich wieder einmal unentschieden
(Gräfenhausen, 23.5.2013 – FuPa) 3:3, 2:2, 1:1, 2:2, 2:2 – so lauteten die letzten fünf Aufeinandertreffen zwischen den geografischen und tabellarischen Nachbarn aus Gräfenhausen und Braunshardt. Somit hätte sich das Endergebnis eigentlich schon im Vorhinein voraussagen lassen können - Unentschieden. Nach 25 Minuten gestaltete sich die Partie mit hohem Remisfaktor für Fußballwettenfreunde aber gar nicht mehr als sichere Bank, denn die gastgebende KSG lag mit zwei Toren in Front…
Rein theoretisch hätte das Weiterstädter Derby auch den Titel „Spiel um Platz 5“ tragen können. Bei noch zwei ausstehenden Partien und entsprechend hohen Ergebnissen hätte die SKG Gräfenhausen den sechs Punkte Rückstand auf den fünftplatzierten TSV Braunshardt durchaus noch wett machen und diesen überflügeln können.
Folgerichtig verliefen die ersten Minuten äußerst engagiert seitens der Gasgeber; die Anfangsphase gehörte den traditionell in grün spielenden Hausherren. Der TSV wirkte phlegmatisch und unkonzentriert. Die Braunshardter Zweikampfwerte waren unterirdisch und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Zuspiel den eigenen Mitspieler hätte finden können, waren ähnlich hoch der Wahrscheinlichkeit eines Sechsers im Lotto.
Und dennoch hätte der TSV um ein Haar den Führungstreffer erzielt und die Partie somit vorläufig auf den Kopf stellen können. Die Kampfmaschine David Molina erkämpfte sich im Mittelfeld in unnachahmlicher Art und Weise das Leder, der sich in der Vorwärtsbewegung befindlichen Gastgeber. Sein Zuspiel zu Dennis Linsener auf die Außen, sein bärenstarker Antritt in den freien Raum und die gelungene Ballannahme Linseners Zuspiel ebneten dem kahlgeschorenen Molina das freistehende Auftauchen vor Gräfenhausens Keeper. Doch anstatt das Leder elegant zu lupfen entschied sich Braunshardts Nummer 4 zum Schieben – und scheiterte am Schlussmann der SKG (18.).
Die Dublizität der Ereignisse dann nur drei Zeigerumdrehungen nach der TSV-Großchance, allerdings auf Seiten des Tabellensechsten aus Gräfenhausen. Auch der TSV verlor das Leder in der Vorwärtsbewegung, der Pass in die Schnittstelle der Überbleibsel des „Bräuschter“ Deckungsverbundes, das Duell Stürmer gegen Keeper – nur diesmal mit dem erfolgreicheren Ende auf Seiten des Schützen zum 1:0 (19.).
Gräfenhausen nutzte die Schwächephase der angeknockt wirkenden Gäste kurz darauf ein weiteres Mal. Einen Abschlag eroberten sich die Gräfenhäuser per Kopf auf Höhe der Mittellinie. Der öffnende Pass auf die rechte Außenbahn und das gewonnene Sprintduell eröffneten dem Gräfenhäuser Außenbahnspieler die Möglichkeit zu einer scharfen, flachen Hereingabe, die ihren dankbaren Abnehmer am langen Torpfosten fand. Dieser hatte keine Schwierigkeiten das Spielgerät gegen die Laufrichtung von TSV-Keeper Jens Eisenbach ins lange Ecke zu schieben (23.).
War mit dem 2:0 nunmehr die Vorentscheidung gefallen und würde sich erstmals seit dem 16.5.2010 wieder ein Sieger im Derby finden lassen (damals siegte der TSV mit 3:1)? Vieles sprach dafür.
Die Elf der KSG Gräfenhausen schien sich ihr Ruhekissen mit dem beruhigenden Vorsprung erarbeitet zu haben und gab Braunshardt nunmehr das Mittelfeld preis. Zunächst wusste die in weiß-schwarz agierende Elf aus der „Brauscht“ noch wenig mit dem ungeahnten Freiraum anzufangen. Signifikantes Beispiel war der zu häufig übersehene Daniele Unali, der auf der rechten Seite regelrecht „verhungerte“ und nur selten von seinen Mannschaftskameraden ins Spiel eingebunden wurde. Doch mit zunehmender Spieldauer erkannte der TSV, die ihnen gebotenen Möglichkeiten.
Setzte Dennis Linsener in der 34. Minute, nach hervorragender Flanke von Willie Brown, das Leder noch über den Querbalken, so konnte der Goalgetter vier Minuten vor dem Pausentee doch noch jubelnd seine Fäuste in den wolkenverhangenen Abendhimmel recken. Eine intelligente Flanke von Michael Veith in den Rücken der Gräfenhäuser Abwehr fand Dennis Linsener als Abnehmer an der Strafraumgrenze. Dieser hämmerte das Leder humorlos zum Anschlusstreffer neben den Pfosten in die Maschen (41.).
Würde der TSV im zweiten Durchgang nunmehr alles nach vorne werfen, um den Ausgleich zu erzielen? Eigentlich ja, aber die Gäste schwächten sich selber in ihrem Vorhaben, indem der bereits zuvor verwarnte Verteidiger Christian Biechele sich seine zweite Gelbe Karte einhandelte und somit des Feldes verwiesen wurde (49.).
Dennoch fightete Braunshardt und hätte in Unterzahl mehrmals den Ausgleich erzielen können. Insbesondere die Laufwege des eingewechselten Sebastian Bormuth wussten zu begeistern und sorgten nach gelungenen Zuspielen immer wieder für mehr als nur Entlastungsangriffe. Braunshardts Defensivreihe gingen den einen Schritt mehr für den unter die Dusche geschickten Mannschaftskameraden und nicht zuletzt Dank zweier Glanzparaden ihrer Nummer Eins Jens Eisenbach (65., 69.), der den TSV damit im Spiel hielt, hieß es weiterhin „nur“ 2:1 für Gräfenhausen.
In der 80. Spielminute fand ein langgezogener Freistoß dann den Kopf des Braunshardter Kapitäns, der am heutigen Abend mit seinem großen Kämpferherz ein Vorbild für Einsatz und Leidenschaft verkörperte. Gegen den gut platzierten Kopfball von Lucas Voigt aus neun Metern hatte der SKG-Keeper nur das nachsehen, so dass das Leder zum - aus TSV-Sicht erkämpften und erzwungenen, aber nicht unverdienten - 2:2-Ausgleich im Winkel einschlug (80.)!
Die verbleibenden zehn Minuten boten sich beiden Teams noch die Möglichkeit zum Siegtreffer, doch wahrscheinlich wäre es des guten zuviel gewesen, so dass es auch im sechsten Aufeinandertreffen in Folge zur Punkteteilung zwischen Gräfenhausen und Braunshardt kam. Dennoch muss man den TSV Braunshardt als moralischen Sieger bezeichnen, da er einerseits einen 0:2-Rückstand egalisierte und andererseits nahezu einen Durchgang in Unterzahl absolvieren musste.
Der TSV festigt damit seinen fünften Tabellenplatz vor dem Lokalrivalen und kann diesen bei einem ausstehendem Spiel auch nicht mehr an die Zweitvertretung der SKG Gräfenhausen verlieren. Im Gegenteil: Sollte am letzten Spieltag ein Sieg beim SV Kiefer gelingen, würde dem TSV gar noch der Sprung auf den vierten Tabellenplatz gelingen! Und würden beim „Kick hinter Gittern“ zwei TSV-Torerfolge bejubelt werden können, hätten die „Bräuschter“ gar die magische 100-Tormarke geknackt. Es wäre die Veredelung einer überaus erfolgreichen Spielzeit.
TSV Braunshardt: Jens Eisenbach, Christian Biechele, Willie Brown, David Molina, Andreas Korrell, Lucas Voigt ©, Rachid Kalai, Michael Veith, Naser Abdulfatah, Daniele Unali, Dennis Linsener, Christian Albrecht, Andreas Wittmeier, Philip Emrich Mohamed Aboulkacem, Sebastian Bormuth
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Zwei Spiele in drei Tagen bringen sechs Punkte und vierzehn Tore
(Braunshardt, 15.5.2013 – FuPa) Nein, die Überschrift beinhaltet keinen Ausschnitt der Gewinnzahlen der heutigen Lottoziehung. Auch ist das Zahlenwerk keinesfalls mit den Rückennummer der TSV-Akteure Christian Biechele (2), Willie Brown (3), Lucas Voigt (6) und Christian Albrecht (14) aus der heutigen Partie gegen die FTG Pfungstadt II zu verwechseln. Es sind ganz einfach die wichtigsten Zahlen der beiden letzten Partien gegen Rohrbach und die „Pungschter“.
Bereits am vergangenen Sonntag setzte sich der TSV in seiner Auswärtspartie bei der Zweitvertretung des SV Rohrbach souverän mit 8:0 durch (Dennis Linsener (2), Rachid Kalai (1), Andreas Korrell (3), Eigentor SVR (2). Da die Offiziellen des TSV allerdings auf Spielerbeobachtung (oder auf neudeutsch: Scoutingtour) bei der Erstligapartie zwischen Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Nürnberg weilten, musste der sehnsüchtigst erwartete Spielbericht entfallen…
Am heutigen Abend stand nun das Aufeinandertreffen des gastgebenden und scheinbar auf Tabellenplatz fünf festzementierten TSV Braunshardt und den auf Rang sieben rangierenden Pfungstädtern an. Bei nur zwei Plätzen Unterschied schien auf dem ersten Blick ein spannendes Duell bevorzustehen, bei einer Differenz von 21 Punkten zugunsten des TSV indes weniger. (K)eine leichte Aufgabe…
Braunshadt begann die Partie verhalten, spielte ruhige und kontrollierte Ballstafetten, ohne blind gegen die Gäste anzurennen. Die Pfungstädter, die vom Ex-Braunshardter Coach und Fast-Aufstiegstrainer 2009 Wolfgang Bleyer trainiert wurden, traten mit drei A-Jugendlichen an, verkauften sich aber gerade zu Beginn der Partie recht ansehnlich. Dennoch machte sich die mangelnde Erfahrung beim Führungstreffer der „Bräuschter“ in der Hintermannschaft der Gäste bemerkbar. Ein Linsener-Freistoß aus halbrechter Position segelte in Richtung des langen Pfostens. Kein in gelb spielender FTG-Akteur schien den aufgerückten Manndecker Christian Biechele ausgemacht zu haben, der die Hereingabe unbedrängt aus kurzer Distanz mit seinem rechten Fuß über die Linie drücken konnte (9.).
Doch wer dachte, dass die Weichen nunmehr für den TSV auf einen weiteren Dreier gestellt sein würden, sah sich getäuscht. Nach einer eigentlich unstrittigen Elfmetersituation – Sebastian Bormuth wurde durch Pfungstadts Keeper im Strafraum zu Fall gebracht – entwickelte sich der Gegenzug der Gäste. Braunshardts Umschaltbewegung ließ mehr als zu wünschen übrig und so fand man sich urplötzlich in Unterzahl in der Defensive. Die FTG leitete den Angriff über rechts ein und spielte das Leder auf Höhe von Braunshardts Sechzehner parallel zur Kreidelinie in den Rücken der hinterherhechelnden Gastgeber. Eine Vielzahl von Spielern verpasste die Kugel, nicht jedoch ein nachgerückter Spieler des Tabellensiebten, der von der Strafraumgrenze das lange Eck anvisierte und zum zwischenzeitlichen Ausgleich traf (16.).
In der Folgezeit boten sich den „Pungschtern“ gar noch zwei gute Einschussmöglichkeiten, ehe Braunshardt wieder zurück in die Erfolgsspur fand.
Nüchtern betrachtet mag man das Spiel nunmehr auf eine „One-Man-Show“ des Dennis Linsener reduzieren. Alle weiteren fünf Treffer zum 6:1-Endstand konnte der Torjäger in Diensten des TSV nämlich auf seinem Konto verbuchen.
Es wäre aber zu einfach seine Torerfolge vor der Halbzeit (23. und 40.), sowie seinen lupenreinen Hattrick binnen neun Minuten nach dem Seitenwechsel (69., 77. und 78.) in den Mittelpunkt zu stellen.
Vielmehr rückten seine Vorlagengeber und die sonst nicht zwingend durch Torerfolge im Fokus spielenden Akteure in den Vordergrund. Allen voran ist am heutigen Abend die Leistung von Willie Brown zu würdigen, der, je länger die Saison andauert, mit immer stärkeren Leistungen auf der rechten Außenbahn aufwarten kann. Immer wieder trieb er das Spiel des TSV an und bewies ein gutes Auge im Spielaufbau. Nicht weniger geschmälert werden darf der Auftritt in den vergangenen Partien von Rachid Kalai werden, dem seine Torerfolge in den vergangenen Wochen sichtlich Selbstvertrauen und Auftrieb gegeben haben. Um ein Haar hätte er seine formidable Leistung heute mit einem Torerfolg gekrönt, bedauerlicherweise klatschte sein Lupfer über den FTG-Keeper aber nur an den Pfosten (24.). Und auch der eingewechselte Andreas Wittmeier, der nach seiner Verletzungspause immer besser in Form kommt, hätte am heutigen Abend zumindest einen Treffer bei seinen vier hundertprozentigen ausgelassenen Torchancen mehr als verdient gehabt.
Egal ob die „kahlgeschorene Kampfmaschine“ David Molina, der emsig, aber oftmals glücklos ackernde Flügelflitzer Daniele Unali oder aber der „Kurzarbeiter“ Mohamed Aboulkacem, der die brilliante Vorlage zum letzten Treffer an diesem Abend gab, ihnen allen gebührt ein ein Sonderapplaus für eine herausragende Saison und Einstellung im blauen Jersey des TSV!
Man merkt, dass die Welle des Erfolges in Braunshardt auf einer homogenen Mannschaftsleistung basiert. Keiner neidet dem anderen den persönlichen Erfolg, jeder ackert, kämpft und unterstützt seinen Mannschaftskameraden mit Leibeskräften – eben so gut er eben kann. Die Becko-Elf hat Spaß am Spiel, so dass sich Erfolgserlebnisse zwangsläufig einstellen.
Zwei Siege in drei Tagen, sechs Punkte und 14 geschossene Tore! Eigentlich hätten sich die Offiziellen des TSV den Trip an die längste Theke der Welt sparen können. Es läuft doch in der „Brauscht“!
TSV Braunshardt: Jens Eisenbach, Christian Biechele, Willie Brown, David Molina, Andreas Korrell, Lucas Voigt ©, Rachid Kalai, Michael Veith, Sebastian Bormuth, Daniele Unali, Dennis Linsener, Andreas Wittmeier, Mohamed Aboulkacem, Christian Albrecht
Braunshardt zu sechsten Mal in Folge ungeschlagen
(Braunshardt, 7.5.2013 – FuPa) Am Ende stand es standesgemäß 5:0 (2:0) für den Tabellenfünften aus Braunshardt gegen den Vorletzten SV Hellas aus Darmstadt. Überzeugend war allerdings nur das nackte Resultat…
Die Geschichte des ersten Durchgangs ist schnell erzählt: Der TSV spielte pomadig, nahezu fast schon überheblich und hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn er nach 16 Minuten mit 0:1 in Rückstand geraten wäre. Freistehend vergab der hellenische Stürmer aus aussichtsreicher Position jedoch fast schon kläglich und setzte die Kugel freistehend und unbedrängt von der Strafraumgrenze über den Querbalken des TSV-Gehäuses.
Eigentlich hätte dies einen „Hallo-Wach-Effekt“ auf Seiten der Hausherren geben sollen. Dieser blieb allerdings zum Leidwesen der Braunshardter aus.
Umso sehenswerter dann in einer an Armut und Harmlosigkeit kaum zu überbietenden „Bräuschter-Elf“ der Führungstreffer. Einen Eckball von der rechten Seite schnippelte Dennis Linsener mit dem rechten Außenrist direkt ins lange Eck (34.). Wie der Torschütze nach der Partie in die Blöcke der schreibenden Zunft diktierte, habe er dies genauso beabsichtigt. ( http://www.youtube.com/watch?v=Z94kpkWKhMY ).
Der Treffer zum 2:0 basierte auf einem eklatanten Fehler in der griechischen Hintermannschaft. Ein sinnlos vertändelter Ball des letzten Mannes der Gäste konnte durch den führenden der Torjägerliste in Reihen der Braunshardter erkämpft werden. Freistehend ließ sich Linsener nicht zweimal bitten und erzielte das 2:0 für seine Farben (39.).
Eine gewisse Art der Unzufriedenheit blieb dennoch auf Seiten der Gastgeber. Klares Indiz dafür war der dreifache Wechsel nach Wiederanpfiff durch TSV-Coach Rainer Becker. Die Hoffnung, nunmehr das spielerische Element zu stärken, währte jedoch nur fünf Minuten. Die hatten es allerdings in sich. Ein neuerlich schwerwiegender Fehler in der griechischen Hintermannschaft wurde durch Rachid Kalai eiskalt bestraft (47.).
Eine direkt verwandelte Ecke und zwei Gastgeschenke der komplett in orange spielenden Hellenen ebneten dem TSV den Weg zur deutlichen 3:0-Führung. Apropos Geschenke: Als nach 50 Spielminuten Linsener im Strafraum gelegt wurde, zeigte der kleinlich pfeifende Unparteiische richtigerweise auf den Strafstoßpunkt. Normalerweise eine Aufgabe für den Toptorjäger Linsener, der aber gönnerhaft die Ausführung dem Geburtstagskind Lukas Voigt überließ. Der TSV-Kapitän verwandelte souverän zum 4:0 (51.).
Die in neu eingekleidet blauen Trikots (mit Vereinsemblem!!!) agierenden Braunshardter erlangten zwar die im Vorfeld erwartete Feldüberlegenheit, dennoch war die Darbietung des Tabellenfünften enttäuschend. Laufarmut, Ungenauigkeit bei den Zuspielen und eine gewisse Apathie am Spielgeschehen wirkten gegen harmlose Gäste einschläfernd und langweilig. Die Hellenen indes erinnerten an die Akropolis – antik und baufällig im Spielaufbau…
Eine Dublizität der Ereignisse dann in der 63. Minute, als Linsener neuerlich im Sechzehner gelegt wurde und Voigt sich sein zweites Präsent in Form eines Strafstoßes zu seinem Ehrentag hätte abholen können. Diesmal parierte der griechische Schlussmann jedoch den Schuss aus elf Metern bravourös und meisterte auch den Nachschuss von Voigt.
Somit hätte der Hellas-Keeper eigentlich zum Helden seines Teams avancieren können. Doch wie Ikarus in de griechischen Mythologie, der sich zur Sonne hinaufschwang, „stürzte“ die Nummer eins jäh ins Bodenlose ab…
Einem immer weiter werdenden, vermeintlich öffnenden Pass aus der eigenen Hälfte ins Nirvana des TSV-Liberos Andreas Korrell, unterschätzte der Mann im grauen Sweater völligst. Der am Elfmeterpunkt postierte Keeper sah die Gefahr aus 60 Metern Entfernung zu spät auf sich zukommen; das Leder setzte vor ihm auf und überflog in einer Ellipse, wie sie nur von Abiturienten in den gerade absolvierten Abiturklausuren hätten errechnet werden können zum 5:0-Endstand. ( http://www.youtube.com/watch?v=U_lNc50-MXg ).
Nein, eine Offenbarung an spielerischen Können und Willen legte der TSV heute Abend nicht an den Tag. Das musste er auch nicht, denn gegen den SV Hellas, der sich schwach wie das griechische Finanzsystem präsentierte, reichte eine (wohlwollend formuliert) durchschnittliche Leistung voll und ganz aus. Den TSV-Akteuren sei es jedoch verziehen, denn nach den großartigen Fights in Roßdorf und beim SV Kiefer schien es ganz einfach so, als dass der Akku nahezu leer waren. Immerhin darf man den „Bräuschtern“ somit zum sechsten ungeschlagenem Spiel in Folge gratulieren. Und natürlich dem Mannschaftskapitän „Mr. 50%“ Lukas Voigt zum Geburtstag!
TSV Braunshardt: Jens Eisenbach, Christian Biechele, Kevin Brenda, David Molina, Andreas Korrell, Lucas Voigt ©, Tim Kühl, Naser Abdulfatah, Rachid Kalai, Dennis Linsener, Daniele Unali, Michael Veith, Willie Brown
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TSV gewinnt bei der heimstärksten Elf der Liga mit 2:1
(Darmstadt, 5.5.2013 – FuPa) Nahezu schon als herzlich durfte die Begrüßung der beiden Toptorjäger in der Kreisklasse D zwischen Dennis Linsener (TSV) und Michael Dubkowitsch (SVK) bezeichnet werden, als sich die beiden Mannschaften zum Einlaufen auf Höhe der Mittellinie aufstellten. Bei dem kleinen Smalltalk der beiden Knipser stellte sich Erstaunliches heraus: Beiden Kontrahenten um die Torjägerkrone wurde auf der Internetseite „fussball.de“ nicht die richtige Trefferzahl zugesprochen, denn anstatt mit 27 zu 26 Toren im Fernduell zugunsten des Angreifers des SV Kiefer, steht es bereinigt 32 zu 31 für den „Bräuschter“ Sturmführer.
Für die beiden Goalgetter bot sich am frühen Sonntagmorgen zur kirchgängerfreundlichen Anstoßzeit im direkten Aufeinandertreffen mit ihren Teams nun die Möglichkeit ihr jeweiliges Konto in die Höhe zu schrauben. Dass dem SV Kiefer die Favoritenrolle als Tabellenführer zufiel war nicht überraschend, zumal es in der Liga das heimstärkste Team ist. Das wiederum ist jedoch auch nicht weiter verwunderlich, denn der SVK absolviert als Gefängniself zwangsweise nur Partien im eigenen „Betonstadion“. Passend dazu traten die Kn(G)astgeber in gelben Trikots an, wie sie die schwedische Nationalmannschaft trägt. Irgendwie machte auch das Sinn beim Duell hinter „schwedischen Gardinen“…
Braunshardts taktische Marschroute war in erster Linie darauf ausgerichtet, die Kreise von Kiefers Toptorjäger mit der Rückennummer 7 einzuengen, was weitestgehend auch gelang. Jene Sonderbewachung brachte allerdings auch gewisse Schwierigkeiten im TSV-Spiel mit sich. Gegen das Rochieren und die ständigen Positionswechsel der Hausherren fanden sich die „Bräuschter“ im Mittelfeld ständig in Unterzahl gegen die angreifenden Gastgeber. Riesige Löcher offenbarten sich in Braunshardts Mittelfeld. Dass die Gelben ballfertige und technisch versierte Einzelspieler in ihren Reihen aufweisen, ließ Braunhsardt zwangsläufig an die läuferischen Grenzen stoßen. Positiv indes zu bewerten war, dass der SV Kiefer bis zum Sechzehner zwar ansehnlich kombinierte, es allerdings nicht fertig brachte, innerhalb des Braunshardter Strafraums für große Gefahr zu sorgen.
Der TSV hatte aus dem Spiel heraus wenige Offensivaktionen zu verzeichnen, so dass Standards zu den gefährlichsten Waffen beim Tabellenfünften zählten. Einen Freistoß aus halblinker Position, 20 Meter Torentfernung, brachte dann nach 16 Spielminuten auch etwas überraschend den gastierenden Favoritenschreck in Front. Gegen Linseners Geschoss, das neben dem langen Pfosten einschlug, war Kiefers Schlussmann machtlos. 1:0 für den TSV Braunshardt, 1:0 im Torjägerduell für Linsener.
Doch schon der direkte Gegenangriff des SV Kiefer brachte den Ausgleich mit sich. Ein schlecht in die Mitte geklärter Ball brachte einen SVK-Akteur in aussichtsreiche Schussposition. Kein „Bräuschter“ rückte dem Abschlussbereiten nahe genug, um sich dessen 25-Meter-Hammer in den Weg zu stellen. Der optimal getroffene Sonntagsschuss, der dem Kondensstreifen eines Düsenjägers glich, schlug unhaltbar unter dem Giebel des TSV-Gehäuses ein. Ein Treffer, Marke „Tor des Monats“, bei dem es zweifelsohne nichts zu halten gab (18.).
Die Elf des Tabellenführers wirbelte munter weiter. Phasenweise erinnerte es an die Spielweise des des Schalker Kreisels in den dreißiger Jahren. Erfolgsversprechende Chancen ergaben sich für den SV Kiefer zunächst allerdings nicht, da der TSV Braunshardt mitunter auch die Lufthoheit für sich beanspruchen konnte. Und eben jene Stärke im Obergeschoss ebnete dann den Weg zur neuerlichen TSV-Führung. Ein scharf getretener Eckball von Linsener fand den torgefährlichen Libero in Diensten des TSV Braunshardt Andreas Korell, der das Leder aus sieben Metern wuchtig unter den Querbalken setzte (29.). Diesen Treffer, der ein wenig an Horst Hrubeschs 2:1-Siegtreffer im EM-Finale 1980 erinnerte (bei 2 Minuten http://www.youtube.com/watch?v=_ZDsz6W23rg ), hatte sich das Kopfballungeheuer Korell zweifelsohne verdient.
Kiefers Antwort ließ nicht lange auf sich warten, allerdings verzog ein gelbgekleideter Spieler des SVK aus 14 Metern seinen Abschluss am Tor vorbei (39.). Und auch TSV-Schlussmann Jens Eisenbach rückte fortan immer mehr in den Fokus, rettete mit den Fingerkuppen nach einem gefährlichen Distanzschuss gerade noch zur Ecke (45.).
Im zweiten Durchgang erhöhte der SV Kiefer den Druck auf das Braunshardter Gehäuse. Die Bälle durchliefen im schönen Direktspiel immer wieder die Reihen der Hausherren und wäre nicht der Innenpfosten auf Seiten der in weiß-schwarz gekleideten „Bräuschter“ gewesen, hätte es nach 50 Minuten verdientermaßen 2:2 gestanden.
So aber stemmten sich die Gäste gegen den drohenden Ausgleichstreffer, der in der Luft lag. In einer immer hektisch werdenderer Partie setzte die Gefängnis-Elf immer mehr auf Distanzschüsse. TSV-Keeper Jens Eisenbach ist es letztendlich mit einer handvoll glänzenden Paraden zu verdanken, dass der TSV die Führung behaupten konnte. Sehenswerte Flugeinlagen sicherten Braunshardts Nummer Eins heute einen Vielfliegerbonus der etwas anderen Art.
Dem SV Kiefer rannte langsam aber sicher die Zeit davon, was allerdings auch die ein oder andere Konterchance zur endgültigen Entscheidung des TSV nach sich zog. Diese blieben jedoch allesamt ungenutzt.
Die Becko-Elf aus der „Brauscht“ schleppte sich über die Zeit und ließ sich bei dem ein oder anderen Abstoß durch den cleveren Keeper Eisenbach - sehr zum Unmut der Hausherren - viel Zeit. Und auch die weit ins Seitenaus gedroschenen Bälle durch die TSV-Abwehrrecken nahmen wertvolle Sekunden von der Uhr. Als eine Kugel gar den Weg über die Gefängnismauer fand, stöhnte ein Inhaftierter nahe der Mittellinie fast schon mitleidig: „Ach, wäre ich doch nur der Ball und wäre über die Mauer getreten worden…“.
In der 85. Minute ergab sich dann die Riesenausgleichschance für den SVK. Eine gutgetimete Flanke segelte durch den Strafraum und landete butterweich auf der Stirn eines Kiefer-Angreifers, der aus drei Metern Entfernung nur noch sanft einzunicken hätte brauchen. Dummerweise, wohl in sicherer Annahme den Ausgleichstreffer erzielen zu können, setzte er aber das Spielgerät unbedrängt zwei Meter über die Latte.
Die verbleibenden Minuten wehrten sich die Männer des Tabellenfünften aufopferungsvoll gegen den drohenden Ausgleich und schafften es mit vereinten Kräften. Der nächste Tabellenführer konnte somit durch den TSV Braunshardt zu Fall gebracht und vom Thron gestoßen werden.
Dank des errungenen Dreiers bleibt der TSV in der Erfolgsspur und beweist einmal mehr, dass er gegen jede Mannschaft dieser Liga bestehen kann. Zugegeben, das Spiel entsprach keiner hochklassigen Partie, lebte aber weitestgehend von der Spannung und der ständig drohenden Ausgleichsgefahr. Unter dem Strich wäre ein Remis leistungsgerecht gewesen, gerade wenn man an den Pfostenschuss oder aber die riesengroße Möglichkeit des SV Kiefer kurz vor Schluss denkt. Im Endeffekt kann es den TSV-Akteuren aber egal sein, denn wieder einmal wurden sie ihrer Rolle als Hecht im Karpfenteich gerecht.
TSV Braunshardt: Jens Eisenbach, Christian Biechele, Willie Brown, Rachid Kalai, Andreas Korrel, Lucas Voigt ©, Tim Kühl, Michael Veith, Daniele Unali, Dennis Linsener, Kevin Brenda
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TSV punktet auch beim Tabellenzweiten
(Roßdorf, 30.4.2013 – FuPa) Die heutige Partie bei der Zweitvertretung der SKG Roßdorf bot die perfekten Rahmenbedingungen um Heldenstatus zu erlangen. Flutlicht, leichter Dauerregen, tiefer und seifig zu bespielender Rasen, sowie das krankheitsbedingte Fehlen des eigenen Knipsers. Braunshardts Rolle als gefährlicher Außenseiter beim Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten war im Vorfeld somit bestimmt und versprach spannende 90 Minuten.
Das Publikum wurde nicht enttäuscht, denn bereits die ersten Minuten stellten sich als kampfbetont dar und ließen keines der beiden Teams in Erfurcht vor dem Gegner erstarren. Ohne dass zunächst zwingende Torchancen auf beiden Seiten notiert werden konnten, war die Partie jedoch alles andere als langweilig und einseitig. Die wenigen Torchancen wurden mit rassigen Zweikämpfen wett gemacht, wobei der Unparteiische die beiden Mannschaften oftmals an der langen Leine ließ und es für den Geschmack beider Parteien verpasste in Form von Karten Zeichen zu setzen. Nichts desto trotz war weitestgehend keine Unfairness durch die Akteure vorhanden.
Da beide Abwehrreihen solide standen und das Gros der gewonnenen Zweikämpfen zumeist auf Seiten der Defensivspieler verbucht werden konnte, konnte man erahnen, dass nur Fehler zu Torerfolgen führen würden. Und genau solch einer leitete Braunshardts Führungstreffer nach 18 Spielminuten ein. Ein lang geschlagener Ball aus der „Bräuschter“ Hintermannschaft drohte im Seitenaus zu landen. Da das Leder allerdings nicht im vollen Umfang die Kreidelinie überschritt und Sebastian Bormuth auf den ballannehmenden Roßdorfer unangenehmen Druck ausübte, spielte dieser die Kugel blindlings quer in die Mitte der eigenen Hälfte. Wahrscheinlich vermutete er dort seinen stehenden Innenverteidiger, der sich allerdings dort nicht befand… Naser Abdulfatah im weißen TSV-Trikot fand sich unverhofft und mutterseelenallein urplötzlich 25 Meter vor dem Gehäuse der SKG. Abdulfatah, der bereits drei Treffer im letzten Spiel gegen die TG Bessungen auf seinem Torjägerkonto verbuchen konnte, erfasste die Situation gedankenschnell und lupfte das Leder über den zu weit vorm Tor postierten Keeper der Hausherren zum 1:0-Führungstreffer.
Die in rot spielenden Gastgeber gerieten fortan also unter Zugzwang. Letztendlich hatten die Roßdorfer die Pflicht drei Punkte im Aufstiegskampf zu verbuchen und übten in der Folgezeit gehörigen Druck auf den TSV aus. Die „Becko-Elf“ stemmte sich gegen die immer heftiger werdenden Angriffe des Aufstiegsaspiranten und erstickte vielversprechende Einschussmöglichkeiten weitestgehend im Keim. Zum wärmenden Pausentee konnte der Tabellenfünfte dennoch die Führung verteidigen und nahm das 1:0 mit in die Kabine.
Nicht minder schwungvoll eröffnete die SKG Roßdorf den zweiten Durchgang. Insbesondere zwischen der 46. und 60. Minute konnte sich der TSV kaum Entlastung verschaffen, Roßdorf schnürte die „Bräuschter“ nahezu in der eigenen Hälfte ein. Als die ersten Angriffswellen schadlos überstanden wurden und endlich Ruhe in die Partie einzukehren schien, ereilte TSV-Libero Korrel dann ein folgenschwerer Lapsus (wobei das Wort eigentlich zu hart gewählt ist). Der letzte Mann des TSV hätte das Leder einfach nur weit nach vorne schlagen müssen, entschied sich aber fataler Weise zu einem Pass in Richtung Mittellinie. Ein in rot gekleideter Roßdorfer spritze zwischen Ball und den designierten „Bräuschter“ Passempfänger und wich auf den Flügel aus. Braunshardts Defensivabteilung hatte gegen die Hereingabe nicht mehr die Zeit sich im Strafraum zu sortieren, so dass die Flanke auf Höhe des Fünfmeterraums einen dankbaren Abnehmer in Reihen der Hausherren fand. Dieser verwandelte zum verdienten 1:1-Ausgleich (62.). Ausgerechnet der zu Saisonbeginn aus Rossdorf zum TSV gewechselte Andreas Korrel leitete den Gegentreffer ein; ein Malheur, das ihn mit Sicherheit am meisten ärgerte.
In der Schlussviertelstunde setzte die SKG Roßdorf dann zu dem erwarteten Sturmlauf an, der ihnen den erhofften Siegtreffer hätte bescheren sollen. Die TSV-Elf stemmte sich jedoch mit Leibeskräften den Hausherren entgegen, wobei sich insbesondere der eingewechselte Kevin Brenda ein Extralob verdiente: Mit vollen Körpereinsatz ging er in die Zweikämpfe und ließ seine Gegenspieler wie ein Fels in der Brandung regelrecht an sich abprallen. Mit weniger fairen Mitteln bestritt dann der eben zuvor erwähnte Andreas Korrel einen Zweikampf gegen einen Roßdorfer Stürmer im eigenen Strafraum. Wie der TSV-Libero nach Schlusspfiff ehrlicherweise zugab, hätte der Schiedsrichter in jener Szene durchaus auch auf Strafstoss entscheiden können (85.).
Vielleicht traute sich der Mann in schwarz aber auch nicht auf den Punkt zu zeigen, denn nur wenige Minuten zuvor hätte er durchaus auch auf die Elfmetermarke zugunsten des TSV zeigen können, als Sebastian Bormuth im SKG-Strafraum nach einem von wenigen Entlastungsangriffen zu Fall gebracht wurde. Überrachenderweise für beide Teams entschied der Mann an der Pfeife aber auf Freistoß für die Gastgeber… Nur eine, von einigen schwerlich nachvollziehbaren Entscheidungen an diesem verregneten Abend.
Braunshardt tanzt nicht, nein, es kämpft sich in den Mai! Der Punkt ist letztendlich durchaus verdient, denn die an den Tag gelegte kämpferischen Tugenden ließen den gastgebenden Tabellenzweiten aus Roßdorf letztendlich ein wenig im Aufstiegsrennen straucheln und an Boden verlieren. Braunshardter Punktediebe…
Ganz Braunshardt freut sich über den Punkt. Ganz Braunshardt? Nein, denn der Zeugwart, der die dreckverschmierten weißen Trikots wachen darf, hat nun einiges zu tun, um diese wieder blütenweiß zu bekommen. Ein Arbeitsnachweis der anderen Art. Aber wie heißt es so schön: Alles neu macht der Mai!
TSV Braunshardt: Jens Eisenbach, Christian Biechele, Willie Brown, David Molina, Andreas Korrel, Lucas Voigt ©, Tim Kühl, Michael Veith, Sebastian Bormuth, Daniele Unali, Naser Abdulfatah, Rachid Kalai, Kevin Brenda
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…waren nur die Trikots beim Auswärtssieg des TSV
(Darmstadt, 28.4.2013 – FuPa) Und wieder einmal wartete ein Tabellenletzter auf die Mannschaft des TSV Braunshardt. In jüngerer Vergangenheit plagte sich die Becker-Elf gegen die sogenannten „Kleinen“ der Liga und ließ oft unnötige Punkte liegen.
Beim heutigen Spiel bei der TG Bessungen sollte es jedoch keine unangenehme Überraschung für den Tabellenfünften geben, souverän setzten sich die „Bräuschter“ gegen das Schlusslicht mit 8:0 (2:0) durch.
Die Partie selber war eine zähflüssige Veranstaltung, in welcher der TSV Braunshardt nicht mehr als nötig tat, um die drei zu vergebenden Zähler auf der Habenseite zu verbuchen. Die beiden Treffer zum 2:0-Halbzeitstand durch Naser Abdulfatah in der 15. und 35. Spielminute fielen exakt nach dem gleichen Strickmuster. Dem langen Ball auf Dennis Linsener, der sich bis zur Grundlinie durchtankte, folgte die genau getimte flache Hereingabe auf den vor dem Tor lauernden Naser Abdulfatah, der nur noch mehr oder minder mühevoll einschieben musste.
Interessanter als das fade und zähflüssige Spielgeschehen waren ohnehin die Randgeschichten wie etwa die Farbkombination der Trikots, in denen sich Bessungen und Braunshardt gegenüberstanden. Die Gastgeber der TGB traten komplett in orange an, während die „Bräuschter“ im klassischen schwarz-weißen DFB-Outfit aufliefen. Dass die Nummernvergabe der „Oranjes“ eher an die Zusammenstellung einer Speisekarte eines Pizzalieferanten erinnerten, war ein weiteres Kuriosum. Mitunter kam es beim Tabellenletzten vor, dass die 99 auf die 86 passte und der das Leder zur 45 weiterleitete…
Mitunter sollte ein Lieferservice jedoch schnell sein, eine Eigenschaft, die den Bessungern in der heutigen Partie jedoch abhanden gekommen ist, so zumindest der Erkenntnisgewinn im zweiten Spielabschnitt. Immer wieder leiteten gewonnene Sprintduelle und Gedankenschnelligkeit weitere Treffer der Gäste ein. Braunshardts Mannschaftskapitän Lucas Voigt (52., 90.), Dennis Linsener per Foulelfmeter (69.), Naser Abdulfatah mit seinem dritten Treffer am heutigen Nachmittag, der eingewechselte Kevin Brenda (85.) und Libero Andreas Korell (89.) stellten den 8:0-Kantersieg letztendlich für die „Bräuschter“ sicher.
Nur dem herausragenden TGB-Keeper ist es zu verdanken, dass die Partie nicht zweistellig endete.
Nein, heute erinnerten wirklich nur die Trikots an den Fußballklassiker zwischen Deutschland und Holland, beinahe sogar aber auch das Endergebnis. Und wer nun motzen wird und ein solch hohes Resultat zwischen der DFB-Elf und der Elftal für Humbug und nicht für möglich halten würde, dem sei der 21.10.1959 genannt, als Deutschland den Nachbarn mit 7:0 abfertigte. Auch damals gelang es einem Spieler dreimal zu treffen. Sein Name: Uwe Seeler. Ob Naser Abdulfatah seit heute von seinen Mannschaftskameraden „Uns Naser“ gerufen wird, ist bei Fertigstellung des Spielberichts noch nicht bekannt gewesen…
TSV Braunshardt: Jens Eisenbach, Christian Biechele, Willie Brown, David Molina, Andreas Korrel, Lucas Voigt ©, Rachid Kalai, Michael Veith, Naser Abdulfatah, Daniele Unali, Dennis Linsener, Christian Albrecht, Kevin Brenda, Tim Kühl
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TSV stellt Weichen früh auf Sieg
(Braunshardt, 21.4.2013 – FuPa) Der TSV Braunshardt überraschte mit seiner Anfangsformation, die er gegen den Tabellenführer aufs Feld schickte. Für Rachid Kalai und Daniele Unali rutschten Tim Kühl und Willie Brown in die Startelf. Nicht minder überraschend fand sich Michael Veith, der Oldtimer in Diensten des TSV, auf der Spielmacherposition hinter den Spitzen wieder – ein genialer Schachzug von Coach Rainer Becker, wie sich bereits in der zweiten Minute nach Anpfiff herausstellen sollte.
Mit dem ersten Angriffszug schickte Veith mit einem Zuckerpass seinen Mitspieler Sebastian Bormuth in den Strafraum der Gäste. Ohne großartige Überlegung suchte der wuselige Blondschopf mit der Rückennummer neun den sofortigen Abschluss, fand aber im Keeper der Grün-Weißen zunächst seinen Meister. Die Parade des Gästekeepers brachte Bormuth jedoch in nur noch bessere Abschlussposition, so dass er die aufspringende Kugel per Kopf zum Braunshardter Führungstreffer über die Linie bugsieren konnte (2.). Sicherlich ein seltenes Erlebnis für den quirligen Stürmer, der nicht gerade über das Gardemaß eines kopfballstarken Stürmers verfügt.
Der in schwarz spielende Tabellenführer zeigte sich durch den Rückstand jedoch unbeeindruckt und versuchte seinerseits schnellstmöglich den Ausgleichstreffer zu erzielen. Dabei setzten die Darmstädter auf Distanzschüsse, die aber allesamt vom souveränen TSV-Schlussmann Jens Eisenbach problemlos gemeistert wurden.
Das muntere Spielchen zwischen zwei ambitionierten Mannschaften schien sich gerade etwas zu beruhigen, da schlug der TSV zum zweiten Mal an diesem Nachmittag zu. Der stets brandgefährliche führende der Torjägerliste in Reihen der „Bräuschter“ Dennis Linsener setzte sich in einem Zweikampf nahe der Torauslinie gegen seinen Gegenspieler durch. Aus spitzen Winkel suchte er den Abschluss – und traf in die Maschen zum 2:0 (10.). Ein Treffer, der spiegelverkehrt an Lothar Emmerichs legendäres Tor bei der WM 1966 gegen Spanien erinnerte ( http://www.youtube.com/watch?v=HpyjYKNpy2o ).
In der 14. Spielminute verhinderte lediglich der Außenpfosten Linseners Doppelpack in einer fulminanten Anfangsphase. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben, denn nur kurz darauf jubelte Linsener und seine Braunshardter-Teamkameraden aufs Neue. Ein sehenswerter Spielzug, der von Michael Veith eingeleitet wurde, fand Sebastian Bormuth, der blitzgescheit den designierten Torschützenkönig der D-Klasse in Szene setzte. Linsener überlupfte aus zehn Metern den Torwarthünen der Grün-Weißen zum zwischenzeitlichen 3:0 nach nur 21 Minuten!
War die Messe nun gelesen? Ein 3:0 sollte eigentlich für klare Verhältnisse sorgen und die Moral des Gegners brechen. Nicht so aber die der Grün-Weißen aus Darmstadt, die zu keinem Zeitpunkt aufgaben. Als neutraler Beobachter muss man einfach den Hut vor dieser Truppe ziehen, die stets davon ausgingen, das Blatt noch zu ihren Gunsten wenden zu können.
Tormöglichkeiten kamen dabei für den Ligaprimus auch zustande, so wie exemplarisch in der 39. Minute, als eine Flanke einen sträflich freistehenden Gästestürmer im TSV-Strafraum fand, der die Kugel volley an die Unterkante des „Brauschter“-Gehäuses nagelte. Pech auf der einen, Glück auf der anderen Seite…
Wie bereits zuvor lobenswert erwähnt – die Grün-Weißen gaben sich trotz des Drei-Tore-Rückstands zu keinem Zeitpunkt auf. Und auch auf Seiten der Hausherren war man sich nicht zwingend sicher, ob ein derart großer Vorsprung ausreichen würde, um die drei Punkte in der „Brauscht“ behalten zu können.
Die Gäste aus Darmstadt ackerten kämpften und mühten sich um den Anschlusstreffer, der ihnen aber nicht mehr gelingen sollte. Die größte Chance der Grün-Weißen zerplatze am Braunshardter Aluminium nach 69 Minuten. Die druckvoll vorgetragene zweite Hälfte des Aufstiegsaspiranten ermöglichte andererseits aber auch Konterchancen für die in weiß-schwarz spielenden Hausherren. Alleine Rachid Kalai (73.) und Dennis Linsener (76.), der neuerlich mit einem Pfostenschuss scheiterte, hätten mit den Möglichkeiten zum 4:0 für die endgültige Entscheidung sorgen und Nervenbalsam verabreichen können.
Wer vor Anpfiff der Partie mit einem 3:0-Sieg des Tabellenfünften rechnete, dürfte durchaus als Optimist bezeichnet worden sein. Die Darbietung der Braunshardter überzeugte indes vollends, ohne das dabei im mannschaftlichen Kollektiv ein einzelner Spieler herausstach. Eine kämpferisch und phasenweise spielintelligente „Bräuschter“-Elf stellte dem Spitzenreiter letztendlich nicht unverdient ein Bein im Titelrennen, wobei der Erfolg sicherlich zu hoch ausgefallen ist. Letztendlich muss festgehalten werden, dass der TSV einmal mehr einem Großen im Aufstiegskampf zugesetzt hat.
Wo stünden die Jungs des TSV nur, wenn sie eine Vielzahl unnötiger Punktverluste gegen die sogenannten Kleinen nicht hätten hinnehmen müssen? Insofern war es dann vielleicht doch ein „ärgerlicher“ Sieg…
TSV Braunshardt: Jens Eisenbach, Christian Biechele, Christian Albrecht, David Molina, Andreas Korrel, Lucas Voigt ©, Tim Kühl, Michael Veith, Sebastian Bormuth, Willie Brown, Dennis Linsener, Daniele Unali, Rachid Kalai, Naser Abdulfatah
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Braunshardt siegt in Brandau mühelos mit 6:2
(Brandau, 7.4.2013 – FuPa) Wenn in höherklassigen Ligen lediglich eine Distanz von 35 Kilometern zwischen zwei Teams zu überbrücken ist, redet man zurecht von einem Derby. In der D-Klasse Darmstadt ist das ein wenig anders zu beurteilen, denn beim Gastspiel des TSV Braunshardt bei der Zweitvertretung der KSG Brandau bedeutet diese Entfernung die längste Auswärtsfahrt einer jeden Saison.
Ob die durchwachsenen TSV-Resultate der vergangenen Jahre mit dem langen Anfahrtsweg zu tun hatte, so dass die „Bräuschter“ Kicker aufgrund der „Reisestrapazen“ zumeist keine positiven Ergebnisse einfahren konnten? Vielleicht, heute sollte das im BRA-BRA-Duell auf jeden Fall nicht passieren.
Dass die Favoritenrolle den Gästen aus Braunshardt zufallen würde, war bei der Tabellenkonstellation selbstredend. Allerdings weiß man auch, dass der Tabellenfünfte gerne gegen die vermeintlich Kleinen zum Liegenlassen der Punkte neigt, insofern hatte man gehörigen Respekt vor dem gastgebenden Tabellenzwölften.
Glücklicherweise erwiesen sich Braunshardts Befürchtungen aber als unbegründet, denn das Spielgeschehen bestimmten weitestgehend die „Men in black“ des TSV. Entgegen allen Annahmen entstand beiderseits ein munteres Flachpassspiel durch die Mittelfeldreihen und nicht das Operieren mit langen Bällen – was sich sicherlich auch als ein probates Mittel auf dem kurzen Kunstrasenplatz der Hausherren angeboten hätte.
Mit einem sehenswerten Angriff eröffnete der TSV Braunshardt dann den Torreigen nach 18 Spielminuten. Michael Veith, der neben Tim Kühl und David Molina, immer wieder das Spiel des TSV unermüdlich ankurbelte, spielte einen scharfen Flachpass, der wie ein heißes Messer durch die Butter schnitt, in den Lauf von David Molina. Der ließ im Sechzehner Brandaus Verteidiger aussteigen, behielt die Übersicht und schob die Kugel quer auf Dennis Linsener, der aus zehn Metern keinerlei Mühe hatte das verwaiste Tor zu treffen.
Der Tabellenfünfte agierte cleverer, ballsicherer, spielintelligenter und zweikampfstärker. Diese Kombination an zuvor genannten Attributen ebnete den Weg zu Braunshardts zweitem Treffer: Rachid Kalai erkämpfte sich mit vorbildlichem Einsatz das Leder in Brandaus Hälfte und leitete es geschickt weiter zu David Molina. Molina, dem mit seiner kahlgeschorenen Platte heute anerkennend das „Meister-Propper-Prädikat“ verliehen werden musste – er glänzte – tankte sich auf den Außen durch und behielt wie bereits beim Führungstreffer neuerlich die Übersicht. Sein Zuspiel verwertete Dennis Linsener zum 2:0 nach 23 Spielminuten.
Die Gastgeber indes hatten ihre stärkste Phase zwischen der 35. und 47 Minuten, als sich ihnen mehrere gute Einschussmöglichkeiten zum Anschlusstreffer boten. Aus Sicht der KSG BRandau hatten sie jedoch nicht das nötige Zielwasser getrunken, so, wie es der bierbrauende Namenspate in der „Schmucker-Arena“ wohl gerne gesehen hätte.
Braunshardts kleiner Bruch im Spiel hätte die Partie also durchaus wieder spannend machen können, wenn nicht Sebastian Bormuth das Zuspiel von Dennis Linsener nervenstark zum vorentscheidenden 3:0 aus 14 Metern verwertet hätte (47.).
Die Moral des Drittletzten, der traditionell in schwarz-gelb auflief, war nunmehr gebrochen. Braunshardt inszenierte weitere sehenswerte Angriffe, wobei nahezu die perfekte Kopie des dritten Treffers zum 4:0 führte. Lediglich die Protagonisten wechselten, wenn mitunter auch in verschiedener Rolle. Diesmal bediente Kevin Brenda Braunshardts Toptorjäger Dennis Linsener, der mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks Brandaus Keeper nur das Nachsehen ließ und auf einen Vier-Tore-Vorsprung erhöhte (56.).
Wenn neben dem Mehrfachtorschützen Dennis Linsener heute einer ein besonderes Lob verdient hat, dann David Molina. Die unnachahmliche Art Zweikämpfe und Kopfballduelle kompromisslos zu führen und auch zu gewinnen, seine Antizipation auf dem Feld und seine Antreiberqualitäten rissen den TSV förmlich mit. Mit seiner dritten Torvorlage, einem Freistoß in Flankenform, der in seiner Bananenflugkurve an eine Manfred-Kaltz-Hommage erinnerte, servierte er Manndecker Christian Biechele den Treffer zum 5:0 nach einer Stunde.
Konzentrationsmängel in Braunshardts Hintermannschaft ließen dann endlich auch die Gastgeber zweimal verdient jubeln. Die Tore zum 1:5 (65.) und 2:5 (78.) aus Sicht der KSG Brandau waren letztendlich aber nicht mehr als Ergebniskosmetik.
Die „Men in black“, wie die Braunshardter aufgrund ihrer schwarzen Spielkleidung genannt werden, setzten dann den Schlusspunkt in einer kurzweiligen Partie. Mit seinem vierten Treffer, einem satten 20-Meterschuss, blieb es Dennis Linsener vorbehalten das Endergebnis von 6:2 herzustellen (85.).
Letztendlich geriet der Sieg der „Bräuschter“ eigentlich zu keinem Zeitpunkt ernsthaft in Gefahr, sieht man vom Ende der ersten und dem Anfang der zweiten Hälfte einmal ab. Wenn Brandau hier das 1:2 gelungen wäre, hätte es durchaus noch einmal spannend werden können. So aber konnte Sebastian Bormuth mit dem 3:0, was mit dem wichtigsten Treffer der Partie gleichbedeutend war, die Weichen auf den TSV-Auswärtsdreier stellen.
Brasilianisch wie beim Klassiker Flamengo gegen Fluminense, das Fußballfans unter dem Begriff FLA-FLU ein Begriff ist, wurde der Auswärtserfolg zwar nicht eingefahren, aber dafür nennt sich dieses Duell eben auch „nur“ BRA-BRA.
TSV Braunshardt: Jens Eisenbach, Christian Biechele, Tim Kühl, David Molina, Willie Brown, Lucas Voigt ©, Rachid Kalai, Michael Veith, Sebastian Bormuth, Daniele Unali, Dennis Linsener, Andreas Wittmeier, Kevin Brenda
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Nach unnötigen Punktverlusten zeigt Braunshardt sein anderes Gesicht
(Braunshardt, 25.3.2013 – FuPa) Noch ist die Tabelle ziemlich unausgeglichen und bietet ein schiefes Bild. Im 15 Mannschaften umfassenden Teilnehmerfeld sind somit Teams mit 20 absolvierten Partien zu finden, währenddessen andere Vereine erst 14 mal über 90 Minuten antreten konnten.
Jenes verschobene Tabellenbild warf dann auch die Frage auf, ob der TSV am vergangenen Sonntag den Tabellenführer empfangen durfte, oder eben nur den Tabellenzweiten. Letztendlich verständigte sich das „Bräuschter-Kicker-Ensemble“ darauf, dass es sich bei der TuS Griesheim um den „heimlichen Spitzenreiter“ handeln würde. Die Griesheimer rangierten zwar mit vier Zählern Rückstand auf Grün-Weiß Darmstadt nur auf dem zweiten Tabellenplatz, allerdings hat die TuS noch drei Partien in der Hinterhand gegenüber dem derzeitigen Spitzenreiter ausstehen.
Die „Bräuschter“, die an den vergangenen Spieltagen unerwartet fünf Punkte gegen Malchen und in Eschollbrücken liegen lassen haben, waren somit lediglich als Außenseiter angetreten. Dennoch rechneten sich die gastgebenden „Boys in black“ durchaus Zählbares aus, denn bereits im Hinspiel konnte die TuS aus Griesheim nicht vollends überzeugen und schlug die „Bräuschter“ nur aufgrund eigener Unzulänglichkeiten und individueller Fehler.
Im ersten Spielabschnitt neutralisierten sich beide Mannschaften gegenseitig. Die TuS versuchte ihre Angriffe vornehmlich mit langen Bällen zu inszenieren, die aber oftmals nicht den Weg zum anvisierten Mitspieler fanden. Schuld daran war entweder ein störender TSV-Akteur oder aber der eisige und böige Wind, der die Flugbahn des Balles in einer Vielzahl von Fällen unberechenbar machte. Der TSV hingegen wartete mit einer taktischen Überraschung auf, stellte den Routinier Michael Veith als spielstarke hängende Spitze auf. Veith, der in dieser Saison bis auf den Platz zwischen den Pfosten fast schon auf allen Positionen eingesetzt wurde, überzeugte durch schnörkellos technisch versiertes Spiel, Agilität und gutes Auge. Dennoch tat sich auch der TSV schwer in der Inszenierung eigener Torgefahr, da Griesheims Verteidigung schlichtweg nichts zuließ und somit das Leder vom eigenen Strafraum zumeist weghalten konnte.
Einziger Höhepunkt einer ausgeglichenen, aber chancenarmen ersten Hälfte, war ein Freistoß der in gelb-schwarz spielenden Gäste zwei Minuten vor dem wärmenden Pausentee. Aus 22 Metern flog die Kugel über die TSV-Abwehrmauer und klatschte aufgrund einer Windböe wie ein fallender Stein zum Glück der Gastgeber nur auf den Querbalken und von dort ins Toraus.
Mit der ersten Aktion im zweiten Spielabschnitt gingen die Hausherren des TSV dann aber überraschend in Führung. Ein Freistoß hinter der Mittellinie fand den am langen Pfosten völlig ungedeckten Andreas Korrell. Braunshardts zweiterfolgreichster Torjäger nutzte die sich ihm unverhoffte Einschussmöglichkeit eiskalt aus und brachte seine Farben mit 1:0 in Front (47.).
Jener Treffer hatte zur Folge, dass sich das Spielgeschehen fortan weitestgehend nur noch in Braunshardts Hälfte abspielte. Wer allerdings nunmehr ein druckvoll überlegenes Angriffsspiel des Aufstiegsaspiranten aus Griesheim erwartete, sah sich trotz großer Ballbesitzanteile getäuscht. Die in schwarz spielenden „Bräuschter“ konnten sich fortan ausschließlich auf die Defensivarbeit konzentrieren, wurden allerdings zur eigenen Überraschung kaum vor ernsthafte Gefahren gestellt. Ein simples Reagieren reichte gegen die TuS aus, um den Vorsprung nicht ernsthaft in Gefahr kommen zu lassen. Der Tabellenzweite enttäuschte, erspielte sich kaum nennenswerte Tormöglichkeiten. Die einzige Ausnahme bot die 51. Spielminute, als eine Flanke den kopfballgewaltigen Stürmer des Aufstiegsaspiranten erreichte und dieser das Leder per Aufsetzer neben den Pfosten platzierte. Dem katzenartigen Hechtsprung des TSV-Keepers Jens Eisenbach ist es zu verdanken, dass das Leder nicht zum Ausgleich in die Maschen einschlug. Eine wahrhaft spektakuläre Robinsonade des in der Winterpause neuverpflichteten Ballfängers.
Vereinzelt boten sich dem TSV nunmehr Kontergelegenheiten, die mit einem möglichen Ausbau der Führung eine Vorentscheidung herbeiführen hätten können. Die erfolgsversprechenste vergab Dennis Linsener eine Viertelstunde vor Abpfiff, als er im Eins-gegen-Eins-Duell am Griesheimer Schlussmann scheiterte.
Mit dem Schlusspfiff gelang dem Blondschopf Rachid Molina der allesentscheidende Treffer zum 2:0-Endstand gegen den Tabellenzweiten und „heimlichen Tabellenführer“, der bis dahin lediglich erst einmal als unterlegene Elf das Spielfeld verlassen musste.
Dieser Sieg ist in erster Linie als Balsam für die „Bräuschter Fußballseele“ zu verstehen. Es scheint wie immer zu sein: Wenn die Braunshardter gerade auf dem Sprung sind, höhere Tabellenregionen anzugreifen, verlieren sie ihre Spiele oder geben unerwartet Punkte gegen schwächere Gegner ab. Andererseits ruft der TSV gegen Topteams der Liga regelmäßig gute Leistungen ab und nimmt oftmals die Rolle eines Stolpersteines für die Großen ein. Die zwei Gesichter des TSV, ein scheinbar unerklärliches Phänomen.
TSV Braunshardt: Jens Eisenbach, Christian Biechele, Christian Albrecht, David Molina, Andreas Korrell, Lucas Voigt ©, Rachid Kalai, Michael Veith, Tim Kühl, Daniele Unali, Dennis Linsener, Willie Brown, Mohamed Aboulkacem
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1:3 gegen Eschollbrücken
(Braunshardt, 18.3.2013 – FuPa) Beim TSV Eschollbrücken setzte es am heutigen Dienstagabend eine bittere 1:3 (0:2) Niederlage. Mit diesem Ergebnis dürfte der TSV Braunshardt seine noch zart existierenden Aufstiegshoffnungen wohl begraben können, so dass die Saisonplanungen nunmehr schon für die kommende Spielzeit in der Kreisliga D eingeläutet werden können.
In der Anfangsviertelstunde zeigten sich beide Teams couragiert in ihren Angriffsbemühungen und im Spiel nach vorne, ohne allerdings durchschlagende Wirkung zu erzielen. Anders ausgedrückt: Die Elf der gastgebenden Zweitvertretung Eschollbrückens und der Gäste aus der „Brauscht“ neutralisierten sich, Tormöglichkeiten konnten auf den Notizzetteln nicht notiert werden.
Normalerweise hätte es so weitergehen können, ein recht lebloses Spiel vor den Strafräumen bahnte sich an, ehe ein folgenschwerer Fehlpass Braunshardts Vorwärtsbewegung jäh stoppte. Die Kugel wurde dank eines aufmerksamen SVEE-Spielers abgefangen, der gedankenschnell seinen Mitspieler zum Doppelpass suchte und auch fand. Urplötzlich und aus dem Nichts tauchte der Gedankenschnelle vor TSV-Keeper Jens Eisenbach auf und ließ ihm aus zwölf Metern keine Abwehrchance – der unverhoffte 1:0-Führungstreffer für den Tabellenachten konnte somit nach 16 Minuten verbucht werden.
Jener Gegentreffer brachte die ganz in schwarz spielenden Verfolger des Spitzenquartetts vorerst aus dem Tritt. Fortan gewannen die Gastgeber die Oberhand in der Partie und feilten am Ausbau ihrer Führung. Dank einer fast schon slapstickartigen Spielsituation gelang dem SVEE das 2:0 in der 24 Spielminute, als ein Angriffsversuch über deren rechte Seite erfolgreich eingeleitet wurde. Zunächst rutschte Braunshardts linker Außenverteidiger auf dem seifigen Boden weg und ermöglichte somit den Pass in den Rücken der TSV-Abwehr. Da das Zuspiel nicht allzu genau kam, hätte eine geglückte Rettungsaktion in Form des Ballwegschlagens der TSV-Hintermannschaft möglicherweise die Situation bereinigt, aber erneut schlug der glitschige Rasen dem Rettungswilligen „Bräuschter“ ein Schnippchen. Das Leder landete vor einem aufgerückten Eschollbrücker Spieler, der sich von der Strafraumgrenze ein Herz fasste und das Leder in den Maschen zum Einschlag brachte.
Der ambitionierte Tabellenfünfte aus Braunshardt erholte sich nur mühselig von dem unverhofften Rückstand. Ein Zufallsprodukt hätte um ein Haar den Anschlusstreffer gebracht. Ein langer Ball auf den durchstartenden Dennis Linsener brachte diesen auf Halblinks in hervorragende Schussposition. Sein Abschluss ließ dem Keeper der Hausherren nur das nachsehen, touchierte aber lediglich nur den rechten Außenpfosten (31.).
Der TSV fand aufgrund dieser ausgelassenen Tormöglichkeit aber zurück ins Spiel, agierte fortan wieder zielstrebiger und sicherer – war allerdings nicht mit Fortuna im Bunde. Rachid Kalai vergab aus 15 Metern und setzte den Ball nur gegen den linken Pfosten (35.), nur eine Zeigerumdrehung später küsste Dennis Linseners Volleyabnahme aus 22 Metern wieder nur den rechten Pfosten.
Der 0:2-Pausenrückstand hätte durchaus noch vor dem Seitenwechsel in eine 3:2-Führung für den TSV gedreht werden können, wenn nicht eine verheerende Aluminiumallergie gewesen wäre. Im Norden pflegt man in diesen Fällen „Hätte, hätte – Herr’ntoilette“ zu sagen…
In den zweiten 45 Minuten drückte der TSV Braunshardt auf den längst verdienten Anschlusstreffer. Dieser fiel letztendlich dank eines zweifelhaften Foulelfmeters durch Dennis Linsener. Braunshardts Goalgetter kam im Sechzehner zu Fall und übernahm entgegen der altgedienten Weisheit, dass der Gefoulte nicht selber schießen solle, die Verantwortung vom Punkt. Gegen den hart platzierten Schuss ins linke Eck vom Schützen aus gesehen, blieb dem Schlussmann der Gastgeber keine Abwehrchance (65.).
Die drückende Überlegenheit des TSV hatten die in mausgrau spielenden Hausherren wenig entgegenzusetzen. Das Spiel ähnelte der Richtung, wie Geldströme aus Brüssel nach Griechenland oder zukünftig nach Zypern fließen – nämlich nur in eine Richtung. Einbahnstraßenfußball par excellenze, allerdings ohne das erhoffte Ergebnis. Der hochverdiente Ausgleichstreffer wollte partout nicht fallen. Objektiverweise muss man den „Bräuschtern“ allerdings auch entgegenhalten, dass sie trotz aller Bemühungen kaum gefährliche Bälle auf das Gehäuse des TSV Eschollbrücken brachten.
Dass der TSV irgendwann alles nach vorne warf, um seine Aufstiegshoffnungen doch noch am Leben halten zu können, brachte zwangsläufig eine aufgelöste Abwehrreihe mit sich, die den SVEE zum Kontern einlud. Letztendlich schrieb man die 85. Minute, in der eben ein solch schnell vorgetragener Angriff die Entscheidung für die Gastgeber brachte.
Aluminium: Nüchtern betrachtet lautet das chemische Kürzel AL. AL wie „all lost“. Die Ordnungszahl ist die 13. Wahrlich keine Glückszahl für den TSV, denn die 1 und die 3 spiegeln sich auf perfide Art und Weise auch wieder im Endergebnis der heutigen Nachholpartie wieder. 1:3 All lost!
TSV Braunshardt: Jens Eisenbach, Christian Biechele, Christian Albrecht, Willie Brown, David Molina, Andreas Korell, Lucas Voigt ©, Rachid Kalai, Michael Veith, Willie Brown, Daniele Unali, Dennis Linsener
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Der TSV bezwingt die SG Eiche deutlich
(Braunshardt, 10.3.2013 – FuPa) Die Rahmenbedingungen waren nahezu identisch zum vergangenen Heimspiel letzten Donnerstag: Erneut fand die Partie auf rutschigem Geläuf bei anhaltendem Nieselregen statt und auch die tabellarische Konstellation ließ auf einen Heimsieg des TSV gegen den Tabellenzwölften der SG Eiche hoffen.
Allerdings erhielten die „Bräuschter“ drei Tage zuvor einen Warnschuss in Form eines 1:1-Remis gegen den Träger der roten Laterne verpasst bekommen. Ob sie sich davon erholten sollte die Partie gegen die Zweitvertretung der SGE zeigen.
Um es vorweg zu nehmen: Die Darmstädter Gäste waren an diesem regnerischem Sonntagnachmittag niemals in der Lage dem ambitionierten Spitzenteam aus der „Brauscht“ Paroli zu bieten, boten eine harmlose Vorstellung. Folgerichtig war die Defensivformation der Hausherren nie ernsthaft gefordert und litten unter chronischem Beschäftigungsmangel.
Dennoch, und das mag man als kleines Manko auslegen, wurden unzählige Tormöglichkeiten der in schwarz-weiß agierenden Hausherren oftmals ungenutzt ausgelassen. Lediglich der Treffer zum 1:0 nach einer Viertelstunde durch Dennis Linsener, der dank der hervorragenden Übersicht von Andreas Wittmeier in erfolgreiche Schussposition gebracht wurde, entsprang keinem vorausgegangenem Standard.
Der Ausbau des Vorsprunges auf drei Treffer ging ähnlichen Ursprüngen voraus. Ein Freistoß aus 20 Metern vom rechten Strafraumeck verwandelte Braunshardts Torjäger Dennis Linsner zum 2:0 (37.), das 3:0 glückte Andreas Korrell aus genau der gleichen spiegelverkehrten Position nur drei Zeigerumdrehungen später.
Das Halbzeitergebnis spiegelte den Spielverlauf wieder, denn die Gäste betraten die gegnerische Spielhälfte so selten, wie einst ostdeutsche Bürger den Grenzstreifen im geteilten Deutschland. Die SG Eiche hatte im ersten Durchgang nicht einen Torschuss abgegeben. Dieser folgte dann aufgrund eines Freistoßes in der 47. Minute. Nur aufgrund von Schlampereien in Braunshardts Hintermannschaft kam der Tabellenzwölfte überhaupt in diese aussichtsreiche Position. Der Freistoß, der unmittelbar vor Braunshardts Strafraum ausgeführt wurde, hätte möglicherweise den Weg in die Maschen gar nicht gefunden, hätte Daniele Unali die Kugel nicht per Hacke unhaltbar abgefälscht. „Ich hatte mir einen Treffer für heute vorgenommen“, so der Pechvogel und Eigentorschütze, „dass der Schuss dann allerdings nach hinten losgeht ist ärgerlich!“ Dennoch nahm es Unali mit Humor und verwies bittersüß lächelnd auf ein Hackentor.
Der Anschlusstreffer diente lediglich als Schönheitsmakel im Spiel des gastgebenden Tabellenfünften, zu eindrucksvoll war die Dominanz. Das lag mit unter an dem Dreigestirn David Molina, Michael Veith und Mannschaftskapitän Lucas Voigt, die ihre Zweikampfstärke eindrucksvoll demonstrieren konnten und nur seltenst als zweiter Sieger aus einem Kopfballduell hervorgingen. Somit kam es immer wieder zu schnell eingeleiteten TSV-Angriffen, die den Balleroberungen des genannten Trios entsprangen.
Mannschaftskapitän Lucas Voigt krönte seine tadellose Leistung mit dem Treffer zum 4:1, der natürlich neuerlich nach einem Standard erzielt wurde. Einen TSV-Eckstoß von der rechten Seite vermochten die rot-schwarz spielenden Gäste im eigenen Sechzehner nicht zu klären, das Spielgerät plumpste dem einschussbereiten TSV-Spielführer vor die Füße und dieser ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen (70.).
Den letzten Treffer zum 5:1-Endstand erzielte wieder Dennis Linsener, wieder per direkt verwandeltem Freistoß. Diesmal lag das Leder in zentraler Position, 18 Meter vor dem Eiche-Gehäuse, was den erfolgreichen Dreierpacktorschützen aber auch nicht vor eine größere Herausforderung stellte.
Am kommenden Sonntag wird der TSV sicherlich auf einen schwierigeren Gegner treffen. Der Spielplan führt die „Bräuschter“ zum Tabellendritten nach Roßdorf. Möglicherweise ein vorentscheidendes Spiel im Kamp um einen der Aufstiegsplätze, denn eigentlich hilft dem TSV nur ein Dreier weiter, um den Abstand zu den vor ihm liegenden Teams zu verkürzen und auf der tabellarischen Überholspur zu bleiben. Da ist es mitunter gut zu wissen, dass Standards als ein erfolgreiches und probates Mittel herhalten können.
TSV Braunshardt: Jens Eisenbach, Christian Biechele, Willie Brown, David Molina, Andreas Korell, Lucas Voigt ©, Rachid Kalai, Michael Veith, Andreas Wittmeier, Daniele Unali, Dennis Linsener
Wechsel: 30. Rachid Dahman f. Andreas Wittmeier / 41. Mohamed Aboulkacem f. Dennis Linsener / 64. Andreas Wittmeier f. Christian Biechele und Dennis Linsener f. Daniele Unali / 79. Daniele Unali f. Rachid Kalai / 86. Rachid Kalai f. Willie Brown
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Braunshardt und Malchen teilen sich wie im Hinspiel auch die Punkte
(Braunshardt, 7.3.2013 – FuPa) Nachdem am vergangenen Samstag bereits zum zweiten Mal das „Gastspiel hinter Gittern“ des TSV Braunshardt beim SV Kiefer ausfiel, rollte nun endlich wieder das runde Leder – nach viermonatiger Abstinenz!
Es mutete schon ein wenig wie eine Wundertüte an: Sind die Mannschaften aufgrund der ungewollten Zwangspause entsprechend dem Tableau noch gleich stark einzuschätzen? Wie ist der konditionelle Fitnesszustand? Haben sich die Spieler taktisch verbessert oder sind Spielauffassungsgabe und Antizipation während des „Winterschlafs“ abhanden gekommen?
All diese Fragen konnten am gestrigen Donnerstagabend nicht zwingend beantwortet werden, wohl aber tendenziell. Maßgeblich schuld daran war der vor Spielbeginn einsetzende Nieselregen, der den Braunshardter Rasen einen schmierig-rutschigen Film verlieh, auf dem kontrolliertes Spiel nur schwerlich stattfinden konnte.
Sicherlich hatten beide Teams mit den Platzverhältnissen zu kämpfen, allerdings waren die Rollen des Favoriten und des Underdogs bereits im Vorfeld unumstößlich definiert: Braunshardt als Tabellenfünfter wies auf das sieglose Schlusslicht Malchen 23 Zähler Vorsprung auf, so dass Toto-Tipper eine klare Eins hätten tippen müssen.
Als Michael Veith nach acht Spielminuten einen Einwurf in der Mitte von Malchens Hälfte aufnehmen konnte und wie einst Skiolympiasieger Markus Wasmeier zu einem unnachahmlichen Slalomlauf durch Malchens Verteidigungsreihe ansetzte, schien sich die Prognose der sogenannten Fußballexperten abzuzeichnen. Der Routinier setzte sich gegen eine handvoll verteidigender Gegenspieler durch, hatte auch noch das nötige Glück bei einem Pressschlag im Ballbesitz zu bleiben und schloss trocken aus 14 Metern zum 1:0 ab.
Dennoch glich Braunshardts Führungstreffer keinem Befreiungsschlag. Möglicherweise hätte Andreas Wittmeier für diesen sorgen können, als er in der 22. Minute völlig freistehend und einschussbereit vor Malchens Keeper auftauchte. Leider versagten Wittmeier die Nerven und er scheiterte im vielleicht zu sicheren Gefühl eines Torerfolges am gegnerischen Schlussmann. Der anschließende, durch Dennis Linsener getreten Eckstoß, fand auf direkten Weg nur den Weg auf den Querbalken, so dass es bei der knappsten aller Führungen blieb.
Der Tabellenletzte wusste aber durchaus mit Ballfertigkeit zu überzeugen, hatte phasenweise sogar größere Spielanteile, ohne dabei Torgefahr zu entwickeln. So verlebte der wenig geprüfte „Bräuschter“ Neuzugang zwischen den Pfosten Jens Eisenbach einen eher ruhigen Abend.
Im zweiten Abschnitt wurde das Spiel hektischer. Viele Nickligkeiten bestimmten fortan das Spielgeschehen, so dass kaum noch Spielfluss aufkam. Und wenn der Ball dann doch über zwei, drei Stationen lief, konnte man davon ausgehen, dass entweder ein Fehlpass folgen würde oder aber das Leder aufgrund des glitschigen Rasens schlichtweg unkontrollierbar vom Fuß sprang.
Die grün-weißen Malchener investierten mehr in den möglichen Ausgleich und wurden letztendlich für das Engagement belohnt. Eine Unachtsamkeit in Braunshardts Hintermannschaft ermöglichte einem SVM-Stürmer alleine auf das Gehäuse von Jens Eisenbach durchzulaufen. In allerletzter Sekunde verhinderte ein Foulspiel eines TSV-Akteurs im Strafraum den erfolgreichen Torschuss, so dass dem fehlerfreien Unparteiischen Wolfgang Wüst keine andere Wahl blieb, als auf den Strafstoßpunkt zu zeigen. Der TSV-Keeper konnte gegen den gutplatzierten Strafstoß nichts ausrichten – 1:1 (70.).
In den verbleibenden 20 Minuten bis zum Schlusspfiff berappelten sich die in schwarz spielenden Hausherren zwar nochmals und hatten auch noch den ein oder anderen zarten Ansatz einer Tormöglichkeit. Letztendlich mussten sich die „Bräuschter“ allerdings von zwei Pluspunkten schmerzhaft verabschieden, da der Tabellenletzte sich als ebenbürtiger Gegner entpuppte und ein leistungsgerechtes Unentschieden aus der „Brauscht“ entführen konnte.
Der TSV Braunshardt hat noch viel Arbeit vor sich, will er Druck auf die vor ihm liegenden Mannschaften ausüben. Es wäre ein zu hartes Urteil zu sagen, die „Bräuschter“ hätten das Fußballspielen verlernt. Zieht man die Parallele zum Fahrradfahren, das man bekanntermaßen nicht verlernt, dann müsste man dem TSV ein Wirken mit Stützrädern attestieren.
TSV Braunshardt: Jens Eisenbach, Christian Biechele, Christian Albrecht, David Molina, Andreas Korell, Lucas Voigt ©, Rachid Kalai, Michael Veith, Andreas Wittmeier, Daniele Unali, Dennis Linsener
Wechsel: 25. Tim Kühl f. Andreas Wittmeier / 27. Willie Brown f. Daniele Unali / 40. Mohamed Aboulkacem f. Dennis Linsener / 56. Daniele Unali f. Michael Veith / 65. Dennis Linsener f. Tim Kühl / 71. Andreas Wittmeier f. Mohamed Aboulkacem / 80. Michael Veith f. Christian Albrecht
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Die Fußballabteilung des TSV Braunshardt möchte sich an dieser Stelle bei allen Unterstützern für die außerordentlich gute Zusammenarbeit und Unterstützung im ablaufenden Jahr 2012 recht herzlich bedanken.
Unser Dank gilt zunächst einmal unseren Sponsoren, dank deren Hilfe wir den Spielbetrieb leichter gestalten konnten, als ohne deren Unterstützung.
Ebenso gilt unser Dank dem Trainer sowie der Mannschaft, ohne die bekanntermaßen kein einziger Ball in Braunshardt rollen würde.
Ein Dankeschön gebührt auch dem Hauptverein, der mit seiner Unterstützung stets präsent war und somit eine wesentlich Säule im Konzept der Fußballabteilung spielt.
Last but not least gebührt ein Merci den treuen Unterstützern und fleißigen Helfern im Hintergrund der TSV-Kicker, die mit kleinen Handgriffen rund um die Spiele einiges zu vereinfachen wissen.
Euch allen wünscht der Vorstand des TSV Braunshardt eine ruhige und besinnliche Weihnachtszeit, sowie ein frohes neues Jahr. Auf dass sich all eure Wünsche in 2013 erfüllen werden!
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Vierter Spielausfall in Folge
(Braunshardt, 2.12.2012 – FuPa) Wer war noch gleich der letzte Torschütze des TSV Braunshardt im Kalenderjahr 2012? Auf welches Datum fiel jenes freudige Ereignis? Und wann traten die „Bräuschter“ überhaupt das letzte Mal zu einem Punktspiel an? Fragen, die bei Günther Jauchs „Wer wird Millionär“ sicherlich nicht ganz einfach zu beantworten und somit sicherlich mit mindestens 16.000 Euro dotiert worden wären.
Seit nunmehr vier Spielen ist der TSV Braunshardt ohne eigenes Zutun zum unverschuldeten Zusehen verdammt. Dass das Spiel beim SV Kiefer Darmstadt (10.11.) nicht angepfiffen werden konnte, war schlichtweg der schlechten Wetterlage mit Dauerregen zu verdanken. Zwar standen sich beide Spitzenmannschaften in vorfreudiger Erwartung bereits in den Kabinengängen gegenüber, um bei einem Erfolgserlebnis Kurs in Richtung Aufstiegsplätze zu nehmen, allerdings entschied der Unparteiische dann nach der Platzbesichtigung darauf, dass er die Partie nicht anpfeifen würde. Aufgrund mehrerer Wasserlachen und Pfützen auf dem Gefängnishartplatz wäre ein regulärer Spielverlauf nicht gewährleistet gewesen. Und auch die Spielfeldmarkierungen aus Kreide konnten dem Wasser nicht trotzen, so dass die Linienrichter höchstens auf Verdacht hätten winken können – sofern sie vorher nicht wie Leonardo di Caprio im Oscar preisgekrönten Film „Titanic“ ertrunken wären.
Parallel zum abgesagten Spiel zwischen dem SV Kiefer und dem TSV ereigneten sich bei der Partie zwischen der TG 75 Darmstadt und TuS Griesheim schlimme Szenen. Der Unparteiische wurde von Spielern und dem Trainer der gastgebenden 75er beim alles entschiedenem Spielstand von 0:5 tätlich angegangen.
Umgehend wurden Konsequenzen seitens des Verbandes angedroht. Eine jener Sofortmaßnahmen war, dass das Heimspiel des TSV Braunshardt gegen die auffällig gewordene TG 75 am 18.11. unter Beobachtung gestellt werden sollte. Doch im Laufe der Woche beschloss die Darmstädter Schiedsrichtervereinigung sämtliche Partien der D-Klasse nicht mit Unparteiischen zu besetzen, so dass der Ball in der untersten Darmstädter Spielklasse überhaupt nicht rollte.
Und auch eine Woche später weigerten sich die Männer an der Pfeife im Einvernehmen mit dem Verband die Begegnungen der D-Klasse zu besetzen, so dass u.a. auch die Partie der „Bräuschter“ beim TSV Eschollbrücken nicht angepfiffen werden konnte (25.11.).
Bedauerlich, dass aufgrund des Fehlverhaltens einer einzigen Mannschaft nunmehr die ganze Liga unter Spielabsagen zu leiden hatte und somit ein Gros von Unschuldigen verurteilt wurde. „Mitgefangen – Mitgehangen!“, eine Kollektivbestrafung, welche die gesamte D-Klasse in Misskredit gebracht und daher nicht als das geeignetste Mittel im Kampf für sportliche Fairness gegenüber dem 12. Mann bewertet werden kann.
Am heutigen Spieltag hätte dann auch tatsächlich der TSV nach vierwöchiger Zwangspause zu einer Partie antreten können, wenn nicht Frau Holle etwas dagegen gehabt hätte und den Sportplatz in Braunshardt mit einer weißen Puderzuckerdecke bestreut hätte. Aufgrund des nicht ganz unerwarteten Schneefalls – Anfang Dezember kann so etwas schon einmal passieren – musste nunmehr also auch die Partie gegen die SG Malchen abgesagt werden.
Und da die Braunshardter im ungeraden Teilnehmerfeld ihrer Spielklasse am kommenden Wochenende ohnehin spielfrei haben, fand die letzte Partie tatsächlich vor einem Monat statt. Um die eingangs gestellten Fragen vollends zu beantworten: Am 4.11.12 siegte der TSV bei der FTG Pfungstadt mit 5:0, wobei es Andreas Korell vorbehalten war, Braunshardts letzten Treffer im Kalenderjahr 2012 zu erzielen.
Insofern hätte der TSV allen Besuchern seiner Homepage bereits 50 Tage vor dem heiligen Abend ein frohes Fest wünschen können, hätte man die damals schon die folgenden Ereignisse vorausgesehen. Lebkuchen und Schokoladenweihnachtsmänner füllen ja bereits Ende September die Ladenregale und „Last Christmas“ von “Wham” wird schließlich auch immer früher im Radio gedudelt…
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10.11.12 SV Kiefer Darmstadt - TSV Braunshardt 1889 (hier klicken)
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TSV siegt ungefährdet bei FTG Pfungstadt II
(Pfungstadt, 4.11.2012 – FuPa) Bereits vor der Partie beim Tabellensiebten in Pfungstadt huschte dem 2. Vorsitzenden der Braunshardter Fußballabteilung ein Lächeln übers Gesicht. Ehre, wem Ehre gebührt, denn bereits am Vormittag wurde Marcus Fuchs für seine 25-jährige Vereinszugehörigkeit und seine Vorstandsarbeit innerhalb „seines“ Vereins geehrt. Und damit den Ehrungen nicht genug, denn auch sein Vater Dittmar Fuchs wurde diese Ehre zuteil und darüber hinaus durfte sich der „Grandseigneur des Bräuschter Fußballs“ über die Auszeichnung eines verdienten Weiterstädter Bürgers freuen. Was zum perfekten Wochenende fehlte, war somit nur noch ein Sieg bei der Zweitvertretung der FTG.
Richtige Sorgenfalten gruben sich am heutigen Nachmittag nicht in das Gesicht des Vorstandsmitgliedes Marcus Fuchs, höchstens dann, wenn seine Mannen mal wieder beste Einschussmöglichkeiten ausließen. Bereits in der Anfangsphase hatte Philip Emrich den Führungstreffer zweimal auf dem Fuß (9. und 12.), ließ seine Möglichkeiten jedoch ungenutzt. Nicht viel besser ging es Rachid Dahman in der 14. Spielminute, als auch er mit seinem Schussversuch an Pfungstadts starker Nummer Eins scheiterte.
Bezeichnenderweise musste eine Standardsituation für Braunhsardts Führungstreffer herhalten. Dennis Linsener legte sich das Leder zu einem Freistoß 22 Meter vor dem FTG-Gehäuse zurecht, nahm Maß und ließ die Kugel platziert neben dem kurzen Pfosten ins Schwarze einschlagen (17.).
Immer wieder boten sich den in schwarz spielenden Gästen aus Braunshardt beste Tormöglichkeiten um das Ergebnis auszubauen. Wenn sich das Team heute einen Vorwurf gefallen lassen muss, dann den, dass mit den Anschlüssen zu schludrig umgegangen wurde. Und diese Kritik betraf an diesem Nachmittag nicht nur einen einzigen, sondern gleich das gesamte Team: Nahezu jedem Spieler der TSV-Elf bot sich zumindest einmal die Gelegenheit sich erfolgreich in die Torschützenliste einzutragen.
Die FTG hingegen hatte sowohl im ersten, als auch bis weit in den zweiten Durchgang hinein, keine nennenswerte Einschussmöglichkeit, so dass der „Bräuschter“ Keeper Cedric Lorenz weitestgehend beschäftigungslos blieb. Zunächst änderte sich am Auslassen von Braunshardter Chancen nichts. Erst ein Doppelschlag sorgte für Erleichterung, so dass sich abzeichnete, wer das aufgeweichte Spielfeld im Regen als Sieger verlassen würde. Neuerlich musste ein Standard herhalten, diesmal in Form eines Eckstoßes, um die Gäste jubeln zu lassen. Ein Linsener-Eckstoß fand das blonde Haupthaar von Philip Emrich, der zunächst noch am Reflex des bärenstarken FTG-Schlussmannes scheiterte. Glücklicherweise fiel das parierte Leder aber direkt zurück auf Emrichs starken Fuß, so dass er seinen zweiten Versuch kaltschnäuzig zum 2:0 nutzte (55.).
Nur vier Minuten später bestaunten die Zuschauer den wohl schönsten Spielzug der Partie, an dem die halbe Mannschaft des TSV aktiv beteiligt war. Mit effizienter Balleroberung vor dem eigenen Strafraum und gezielten Ballstafetten konnte Dennis Linsener mit einem Steilpass auf die Reise geschickt werden. Von der Grundlinie gelangte seine scharfe und flache Hereingabe auf den kurz zuvor eingewechselten und mitgelaufenen Naser Abdulfatah, der am langen Pfosten aus kurzer Distanz zum vorentscheidenden 3:0 vollstreckte (59.).
Pfungstadts erste ernstzunehmende Torchance und die damit vergebene Möglichkeit vielleicht doch noch einmal zurück ins Spiel zu finden, wurde in der 67. Minute vergeben, als ein frei gespielter Stürmer der Hausherren aus zwölf Metern den Ball über Braunshardts Querbalken in den regenwolkenverhangenen Himmel drosch.
Mitunter fügten sich die in rot-weiß angetretenen Hausherren nunmehr in ihr Schicksal und ließen den Tabellenfünften aus der „Brauscht“ weitestgehend agieren. Signifikant für Braunshardts unberechenbare und variable Spielweise im Offensivbereich erzielten Rachid Dahman (81.) und der „torgefährlichste Defensivspezialist der Liga“ Andreas Korell (87.) die Treffer zum 4:0 und 5:0-Endstand.
Marcus Fuchs' Wochenende wurde somit erfolgreich abgerundet und die Mannschaft des TSV schenkte dem geehrten Vorstand drei weitere Punkte auf der Habenseite. Auch wenn das Ergebnis durchaus höher hätte ausfallen können, so genoss der 2. Vorsitzende den Triumph eher stillschweigend für sich.
Der TSV Braunshardt ist also gut gewappnet für das am kommenden Samstag anstehende Spitzenspiel beim ungeschlagenem Tabellenführer SV Kiefer. Sicherlich wird beim „Kick hinter Gittern“ das kämpferische Element weitaus mehr gefordert sein, als in den vergangenen Partien. Dennoch kann sich der TSV aufgrund seiner demonstrierten Unberechenbarkeit – heute trafen immerhin fünf verschiedene Spieler – bei der Spitzenmannschaft des SVK berechtigt etwas ausrechnen. Müßig zu erwähnen, dass dann aber alles passen und ein Rädchen ins andere greifen muss. Vor allen Dingen müssen die Torgelegenheiten konsequent genutzt werden, denn allzu viele wird es wahrscheinlich nicht davon geben.
Letztendlich wollen die Mannen des TSV Braunshardt, die mit einem möglichen Sieg sogar selber noch einmal ins Aufstiegsrennen eingreifen könnten, ihren 2. Vorsitzenden wieder lächeln sehen – und sich selber auch!
TSV Braunshardt: Cedric Lorenz, Christian Biechele, Philip Emrich, Tim Kühl, Andreas Korell, Lucas Voigt ©, Sebastian Bormuth, Michael Veith, Daniele Unali, Rachid Dahman Dennis Linsener
Wechsel: 56. Rachid Kalai f. Michael Veith und Naser Abdulfatah f. Sebastian Bormuth / 62. Christian Albrecht f. Naser Abdulfatah / 78. Sebastian Bormuth f. Daniele Unali
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Braunshardts deutlicher 6:1-Erfolg täuscht ein wenig
(Braunshardt, 28.10.2012 – FuPa) Am Ende gewann der TSV Braunshardt sein Heimspiel gegen den Tabellenzwölften aus Rohrbach standesgemäß mit 6:1 (3:1). Das Endergebnis fiel zwar auch in der Höhe dem Spielverlauf entsprechend aus, dennoch trübte das Zustandekommen des Kantersieges den erfolgreich eingefahrenen Pflichtdreier.
Vielleicht lag es ja an der ungewöhnlichen Farbkombination, in der die „Bräuschter“ heute auflaufen mussten. Grün-weiße Jerseys, schwarze Hosen und rote Stutzen erinnerten eher an die Farbgestaltung arabischstämmiger Nationalflaggen, als an eine traditionelle Fußballkluft. Die ungewohnte Farbenzusammenstellung des „TSV Arabica Braunshardt“ könnte mitunter ein Grund dafür gewesen sein, warum das ansonsten im Saisonverlauf sichere Kurzpassspiel heute mit einer Vielzahl von Fehlpässen oftmals nicht funktionierte.
Dass es dennoch zu einem Erfolg des TSV reichte lag einfach daran, dass die Zweitvertretung einem schwachen Gastgeber noch weniger entgegenzusetzen hatte. Dennis Linsener brachte seine Farben früh auf die Siegerstrasse. Einen am Sechzehner zunächst geklärten Ball drosch der sich ins Mittelfeld zurückfallende Sturmführer aus 32 Metern einfach mal auf Rohrbachs Kasten. Das hart und platziert geschossene Leder fand den Weg vom Innenpfosten in die Maschen zur 1:0-Führung der Hausherren (7.).
Braunshardts Dominanz im ersten Durchgang ähnelte an Einbahnstraßenfußball und wenn nicht immer wieder aufgrund mangelnder Konzentration ein fehlerhaftes Abspiel die gelb-schwarzen Rohrbacher dazwischenfunken gelassen hätte, wären durchaus schon frühere Torerfolge für den Tabellenfünften aus der „Brauscht“ zu bejubeln gewesen. Erst der Doppelschlag von Libero Andreas Korell binnen zwei Minuten konnte Coach Rainer Becker an der Seitenauslinie zufriedener stellen. Zunächst köpfte Korell einen Linsener-Eckstoß völlig unbedrängt zum 2:0 unter die Latte (27.), ehe ihm aus fünf Metern Torentfernung das 3:0 gelang (29.). Bei beiden Gegentreffern sah die Gästeabwehr, die nahezu schon ehrfurchtsvoll Abstand zum Doppeltorschützen Andreas Korell hielt, wahrlich nicht gut aus.
Nach 37 Minuten passierte dann wieder der bereits schon fast erwartete Aussetzer in der Braunshardter Defensive, der den Gästen den vorgezogenen Ehrentreffer ermöglichte. Ein Einwurf konnte im Anschluss vor dem eigenen Strafraum nicht unter Kontrolle gebracht werden, worauf sich ein Rohrbacher mutterseelenallein vor Braunshardts Nummer Eins Aman Kelifa befand und das runde Spielgerät nur noch einzuschieben brauchte.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs nahm sich die Elf des TSV „eine schöpferische Auszeit“ – wenn man es denn versucht schönzureden. Lag die TSV-Fehlpassquote im ersten Spielabschnitt schon ungewohnt hoch, so erfuhr diese in der Anfangsviertelstunde des zweiten Durchgangs noch eine ungeahnte Steigerungsrate. Zudem verloren die Braunshardter zunehmend mehr an Zweikämpfen, so dass die Zweitvertretung des SV Rohrbach urplötzlich und unerwartet zart auf den Anschlusstreffer pochte. Glücklicherweise fing sich der TSV nach einer guten Stunde Spielzeit und übernahm wieder die Spielinitiative. Den eingewechselten Rachid Dahman und Mohamed Aboulkacem lag des 4:1 auf dem Fuß, treffen durfte freilich ein Altbekannter im TSV-Trikot: Scheinbar dachte sich Dennis Linsener, „das was mein Mannschaftskamerad Andreas Korell kann, das kann ich auch“ und erzielte mit seinen Treffern zum 4:1 und 5:1 ebenfalls binnen kürzerster Zeit zwei Tore zur endgültigen Entscheidung (65. und 69.).
Mit einem blitzsaubervorgetragenem Konter aus dem Fußballlehrbuch gelang Philip Emrich nach 77 Minuten auf Vorarbeit vom heute ungewohnt blass wirkendem Tim Kühl der 6:1-Endstand.
Der TSV Braunshardt siegte letztendlich aufgrund seiner nicht immer vorhandenen lichten Momente auch in der Höhe verdient mit 6:1. Leider präsentierten sich die „Bräuschter“ heute allesamt nicht in Bestform, was allerdings nicht allzu schwerwiegend war, denn die Gäste aus Rohrbach waren ihren Kontrahenten zumeist unterlegen und somit weitestgehend chancenlos.
Im Tierreich heiß es meistens, dass der Stärkere den Schwächeren frisst, heute fraß der Schwache den Schwächeren.
TSV Braunshardt: Aman Kelifa, Christian Biechele, Philip Emrich, Tim Kühl, Andreas Korell, Lucas Voigt ©, Rachid Kalai, Michael Veith, Naser Abdulfatah, Daniele Unali, Dennis Linsener
Wechsel: 46. Rachid Dahman Naser Abdulfatah / 56. Mohamed Aboulkacem für Rachid Kalai /64. Rachid Kalai f. Daniele Unali / 78. Naser Abdulfatah, f. Dennis Linsener
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Braunshardt schlägt Hellenen mit 3:1 (2:0)
(Darmstadt, 21.10.2012 – FuPa) Dass das Gastspiel bei der Zweitvertretung des SV Hellas zu keinem Selbstläufer werden würde, stand bereits vor dem Beginn der Partie für die Braunshardter fest. Als schwerwiegende Problematik erahnte man das dünne personelle Korsett, denn lediglich 13 Aktive konnten seitens des TSV auf dem Spielberichtsbogen notiert werden.
Die Partie gegen die Griechen entpuppte sich bereits in den Anfangsminuten als eine zweikampfintensivgeprägte Paarung. Weder die in rot spielenden Hellenen, noch die in weiß-schwarz angetretenen „Bräuschter“ schenkten sich in irgendeiner Form etwas, so dass sich erahnen ließ, dass die siegreiche Mannschaft nur die sein kann, die sich in den gewonnenen Zweikampfwerten durchsetzen würde. Dass dabei trotz hart angelegter Bandagen alles im Rahmen des Erlaubten blieb, sei als positive Randnotiz erwähnt.
Die Elf des TSV behauptete sich in den ersten Minuten als die bissigere, zweikampfstärkere Truppe gegenüber dem Tabellenzehnten. Erste gute Möglichkeiten waren die Konsequenz, wobei sich allerdings einmal mehr die mangelnde Abschlussschwäche der Braunshardter offenbarte. Schon frühzeitig boten sich den Gästen Möglichkeiten in Führung zu gehen. In der sechsten Spielminute fiel dann aber doch der hochverdiente Führungstreffer. Braunshardts defensiver Mann vor der Abwehr, Philip Emrich, setzte einem verloren gegangenen Ball im Mittelfeld erfolgreich nach und erkämpfte sich diesen mit unbändigem Einsatzwillen. Sein Zuspiel zu Sebastian Bormuth und dessen gutes Auge für den durchstarteten Dennis Linsener waren der Schlüssel zum 1:0. Linsener umkurvte den griechischen Schlussmann elegant und brauchte das Leder nur noch in die Maschen zu schieben.
Überhaupt war die Entstehungsgeschichte signifikant für die gesamte Partie des TSV Braunshardt, die in erster Linie an zwei Namen festzumachen war: Philip Emrich und Sebastian Bormuth. Der Sechser in Diensten der „Bräuschter“, Philip Emrich, avancierte zum besten Mann auf dem Platz und absolvierte eine herausragende Partie. Sein Zweikampfverhalten, das Zustellen gegnerischer Passwege und der Blick im Spielaufbau für den besser postierten Mitspieler nach gewonnenen Bällen suchten am heutigen Nachmittag Seinesgleichen. Aber auch der kreativere Part im Mittelfeld des TSV, Sebastian Bormuth, verstand es immer wieder geschickt die Bälle zu verteilen und somit gefährliche Situationen für sein Team einzuleiten. Bedauerlicherweise musste Bormuth leicht angeschlagen kurz vor dem Pausentee seinen Dienst im TSV-Trikot für den heutigen Nachmittag quittieren, so dass er Emrich als „Man of the Match“ den Vortritt lassen musste.
Braunshardts Dominanz im ersten Spielabschnitt wurde mit dem 2:0 nach 27 Minuten gekrönt. Einen scharf getretenen Eckstoß von der rechten Seite durch Dennis Linsener hatte die hellenische Abwehr kein probates Verteidigungsmittel im Luftkampf entgegen zu setzen. Mannschaftskapitän Lucas Voigt rauschte unnachahmlich mit seinem Schädel heran und verwandelte mit einem wuchtigen Kopfball aus sieben Metern zum Halbzeitstand.
Der Anstoß zum zweiten Spielabschnitt sollte dann das Highlight der Partie werden. Dennis Linsener erspähte den zu weit vor seinem Gehäuse postierten Hellas-Schlussmann und drosch die Kugel mit freundlich versehenen Güssen vom Anstoßpunkt über den verdutzt Dreinschauenden zum vorentscheidenden 3:0 in die Maschen! Zweifelsohne ein Treffer der Marke „Tor des Monats“ aus rund 50 Metern (46.)!
Braunshardt schaltete nunmehr einen Gang zurück und ließ den SV Hellas immer besser ins Spiel kommen. Vielleicht lag es nunmehr auch an dem zuvor angesprochenem Ausscheiden von Bormuth, dass Philip Emrich auf der Sechserposition Arbeit für zwei verrichten musste. Seine Aufgabe löste er dennoch bravourös, gleichwohl die Gasgeber mehr und mehr auf den Anschlusstreffer drängten. Dieser wäre um ein Haar auch in der 68. Spielminute durch einen berechtigten Foulelfmeter gefallen, allerdings zeigte der griechische Strafstoßschütze Nervenflattern und platzierte die Kugel flach am rechten Torpfosten vorbei ins Toraus.
Der offene Schlagabtausch, der nun folgte, bot den Zuschauern Tormöglichkeiten auf beiden Seiten. Der TSV Braunshsardt verpasste gute Einschussgelegenheiten und verstand es nicht, den berühmten Sack zuzumachen. Die Griechen hingegen waren zu inkonsequent vor dem TSV-Strafraum, um das Spiel frühzeitiger noch einmal spannend machen zu können. So gelang den Hellenen das verdiente 1:3 aus abseitsverdächtiger Position erst elf Minuten vor dem Ende der Partie – zu spät, wie sich im Nachhinein herausstellte.
Der TSV Braunshardt konnte dank enormer Zweikampfstärke, insbesondere in den ersten 45 Minuten, verdient als Sieger das Feld verlassen. Hellas indes verpasste es gerade im zweiten Spielabschnitt noch konsequenter die gerissene Lücke im defensiven Mittelfeld des TSV auszunutzen. Letztendlich entschied die Partie am Darmstädter Woog heute die Mannschaft, die mehr körperliche Präsenz an den Tag legte – und das war die des TSV Braunshardt.
Wenn am kommenden Sonntag gegen die Zweitvertretung des SV Rohrbach eine ähnlich gute Einstellung an den Tag gelegt wird, sollten die nächsten drei Zähler auf dem Konto der „Bräuschter“ gutgeschrieben werden können.
TSV Braunshardt: Cedric Lorenz, Philip Emrich, Sebastian Bormuth, Tim Kühl, Andreas Korell, Lucas Voigt ©, Rachid Kalai, Michael Veith, Andreas Wittmeier, Daniele Unali, Dennis Linsener
Wechsel: 26. Rachid Dahman f. Andreas Wittmeier / 42. Mohamed Aboulkacem für Sebastian Bormuth / 66. Andreas Wittmeier f. Dennis Linsener / 83. Dennis Linsener f. Andreas Korell
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TSV siegt in schwacher Partie mit 2:0 gegen TGB
(Darmstadt, 14.10.2012 – FuPa) Grauer Himmel, nasskaltes Schmuddelwetter und Dauerregen – möglicherweise, so die Hoffnung vor dem Anpfiff, würde die Elf des TSV Braunshardt den vorweggenommenen Novemberdepressionen mit seinem Spiel entgegenwirken. Pustekuchen, denn am Ende der 90 Minuten stand unter dem Strich eher ein enttäuschender 2:0-Pflichtsieg gegen den Tabellenvorletzten aus Bessungen zu Buche.
TSV-Coach Rainer Becker ahnte bereits vor der Partie, „dass es heute keinen Zauberfußball zu bestaunen geben würde.“ Seine Bauchgefühl sollte den Braunshardter Trainer nicht täuschen, denn das, was ihm während des gesamten Spielverlaufs durch beide Mannschaften geboten wurde, erinnerte stark an „Not gegen Elend“.
In der Anfangsviertelstunde ereignete sich auf dem schwer zu bespielendem tiefen Rasen rein gar nichts. Kaum Spielfluss, zu viele Fehler im Spielaufbau, schlampige Zuspiele, von Torraumszenen ganz zu schweigen.
Braunshardts Führungstreffer entstand dann auch nicht aus spielerischer Intelligenz heraus, sondern war eher Bessungens schwacher Innenverteidigung zuzuschreiben. TSV-Keeper Cedric Lorenz setzte mit einem seiner unnachahmlich weiten Abstößen Dennis Linsener in Szene. Linsener hätte unter normalen Umständen nie und nimmer an den immer länger werdenden Ball gelangen dürfen, profitierte aber vom desolaten Stellungsspiel seines unmittelbaren Gegenspielers, der die Kugel schlichtweg unterlief. Auf dem Weg in Richtung TGB-Gehäuse konnte der TSV-Angreifer nur noch mit unfairen Mitteln am Torschuss gehindert werden, so dass dem Unparteiischen keine andere Entscheidung blieb, als auf den Strafstoßpunkt zu deuten. Der Gefoulte schoss selber und verlud den Gästeschlussmann souverän. Braunshardts 1:0 nach 17 Minuten hätte den Hausherren nunmehr mehr Sicherheit verleihen können – tat es aber nur ansatzweise.
Die TG Bessungen, die mit der schwächsten Abwehrreihe aller 15 D-Ligisten ihre Visitenkarte in der „Brauscht“ abgab, war über die gesamte Spieldauer zu harmlos und erreichte seltenst gefährliche Durchschlagskraft. Kein Spielaufbau aus der Defensive heraus, Unsicherheiten, wenn die TGB in der eigenen Hälfte unter Druck gesetzt wurde oder aber langgeschlagene Bälle ins Nirvana waren die zumeist harmlosen Antworten der Gäste. Aber auch der in schwarz spielende Tabellensiebte aus Braunshardt machte sich mitunter das Leben selber schwer. Unkonzentrierte Ballverluste, ungenaue Zuspiele und Mängel bei der Balleroberung führten zu harmlosen Aktionen. Insbesondere muss man dem TSV das viel zu lang andauernde Umschalten von der Balleroberung bis hin zum eigenen Spielaufbau ankreiden.
Für einen der wenigen Höhepunkte sorgte Andreas Korell nach einer halben Stunde, als er aus 20 Metern beherzt abschloss. Das auf dem nassen Grün immer mehr an Fahrt aufnehmende Leder klatschte jedoch an den linken Innenpfosten, von wo es parallel die Torlinie entlang kullerte und letztendlich vom rechten Innenpfosten wieder aus der unmittelbaren Gefahrenzone sprang.
Der zweite Durchgang brachte nur wenig Besserung. Zwar gestaltete sich der Spielverlauf zusehends in der Hälfte der in blau-weiß angetretenen Gäste ab, Zählbares sprang für den TSV zunächst jedoch noch nicht heraus. Das änderte sich erst mit der Hereinnahme von Christian Albrecht, der des öfteren mit gefährlichen Anspielen in die Spitze zu gefallen wusste. Einer jener messerscharfen Albrecht-Pässe fand den durchstartenden Lucas Voigt in halblinker Position. Braunshardts Mannschaftskapitän drang zielstrebig in den TGB-Strafraum ein und erzielte nervenstark in die sich ihm angebotene kurze Ecke das entscheidende 2:0 (72.).
Die Gäste aus Bessungen versuchten mit den ihn gegebenen Möglichkeiten zumindest in den letzten zehn Minuten noch einmal auf den Anschlusstreffer zu drängen. Dieser wäre um ein Haar ausgerechnet auch dem Ex-Braunshardter Alen Milovaovic gelungen, als er in der 80. Minute auf unkonventionelle Art und Weise per Knie die Kugel an den „Bräuschter“ Querbalken bugsierte.
Letztendlich wird man über dieses erschreckend schwache Spiel schnell das Deckmäntelchen des Schweigens legen und sich nicht mehr allzu lange daran erinnern – es sei denn, man hat sich bei diesem regnerischen Wetter eine Erkältung zugezogen.
TSV Braunshardt: Cedric Lorenz, Christian Biechele, Philip Emrich, Tim Kühl, Andreas Korell, Lucas Voigt ©, Rachid Kalai, Michael Veith, Sebastian Bormuth, Daniele Unali, Dennis Linsener
Wechsel: 55. Christian Albrecht für Rachid Kalai / 65. Andreas Wittmeier für Dennis Linsener / 70. Mohamed Aboulkacem für Sebastian Bormuth
Braunshardt verliert wichtige Punkte bei 1:3-Pleite gegen GW Darmstadt
(Darmstadt, 7.10.2012 – FuPa) Es mag sowohl den Fußballern, als auch den Schiedsrichtern mal ein schlechter Tag zugestanden werden. Bei Fußballern, die bekanntermaßen zu elft auf dem Platz zusammen spielen, mag ein Ausfall zu kompensieren sein und möglicherweise nicht allzu sehr ins Gewicht fallen. Bei Mann an der Pfeife sieht das hingegen anders aus, zumal wenn es sich um verhängnisvolle, spielentscheidende Fehlentscheidungen handelt.
Das Spiel der Tabellennachbarn Grün-Weiß Darmstadt und dem TSV Braunshardt galt als richtungsweisend für beide Clubs. Nur der Sieger konnte sich im Dunstkreis der Tabellenspitze fortbewegen, um einigermaßen den Anschluss zu wahren. Folgerichtig wurde ein ausgeglichenes Spiel erwartet, welches sich den Zuschauern in der Anfangsphase so auch darstellte. Zwar riefen sowohl der traditionell in grün spielende Tabellensechste, als auch der einen Rang vor den Hausherren rangierende TSV Braunshardt in den ersten zwanzig Minuten nicht komplett das vorhandene Leistungspotential ab, man mag es jedoch der geschuldeten Brisanz in dieser Partie allen 22 Akteuren nachsehen. Tormöglichkeiten waren auf beiden Seiten zunächst wenig vorhanden. Das sollte sich in der 24. Minute nach Dennis Linseners Eindringen in den Strafraum der Grün-Weißen jedoch ändern: Der „Bräuschter“ Stürmer vernaschte seinen Gegenspieler und zog links an ihm mit freier Schussbahn zum Tor vorbei. Der Ausgespielte indes wusste sich nur noch durch ein Foulspiel zu helfen – doch der entscheidende Pfiff blieb aus. Dass der TSV diesen glasklaren Strafstoß vom Unparteiischen versagt blieb, führte zu vehementen und lautstarken Protesten, doch die Tatsachenentscheidung stand unumstößlich fest.
Nur zwei Minuten nach dem Aufreger kassierten die Gäste das 0:1. Einen eigenen Einwurf in der eigenen Hälfte vertendelten die „Bräuschter“ an der Seitenauslinie. Ein öffnendes Zuspiel ins verwaiste Mittelfeld ermöglichte den Gastgebern dann aus zentraler Position den tödlichen Pass in die Spitze. Der durchgestartete Angreifer der Grün-Weißen erahnte das Herauslaufen des TSV-Keepers und lupfte gefühlvoll über ihn zum 1:0 (26.).
Statt 1:0 in Font zu liegen, hechelten arg deprimierte Braunshardter nunmehr einem 0:1-Rückstand hinterher. Weitestgehend steckte die Becker-Elf die Benachteiligung weg, versuchte wieder mit eigenen Aktionen das Spiel zu gestalten.
Beide Teams blieben ihrer Linie treu, versuchten mit spielerischen Mitteln das Mittelfeld zu überbrücken und vermieden somit überhastete Angriffe. Erst in der 40 Minute wurde es wieder gefährlich, als die Gastgeber einen weiten Diagonalball auf ihren Linksaußen schlugen. Glücklicherweise vermasselte der Mittelstürmer der Grün-Weißen aus Sicht des TSV den eigenen Angriff allerdings, indem er seinen durchstarteten Linksaußen mit einem volleyballähnlichen Handspiel erst die Tormöglichkeit ermöglichte. Dieses „absichtliche Führen des Balles“ war für jedermann gut sichtbar und hätte umgehend mit einem Freistoß für den TSV geahndet werden müssen. Doch neuerlich blieb die Pfeife des Unparteiischen stumm, so dass die Szene weiterlief und somit das 2:0 für die grün-weißen Hausherren fiel (40.).
Wenn man auf diese Art und Weise mit einem 0:2-Rückstand in die Kabine geht, fragt man sich als Sportler zurecht, ob man gegen zwölf Mann eigentlich eine reelle Siegchance besitzt. Resignieren oder eine Jetzt-Eerst-Recht-Stimmung erzeugen?!
Braunshardt gab die Antwort unmittelbar nach Wiederanpfiff. Daniele Unali gelangte auf Höhe der Torauslinie von GW Darmstadt in Ballbesitz und tanzte seinen Gegenspieler aus. Ein Blick, ein gekonntes Zuspiel Unalis zum lauernden Dennis Linsener, der aber nicht wie sonst üblich den eigenen Abschluss suchte, sondern noch einmal auf den völlig freistehenden Sebastian Bormuth querlegte und schon war der Anschluss hergestellt. Sebastian Bormuth hatte aus zwei Metern keinerlei Mühe das Spielgerät über die Linie zu drücken und schürte somit die „Bräuschter“ Hoffnungen alle ertragenen Ungerechtigkeiten aus eigener Kraft zu korrigieren (49.).
Und es schien so, als ob die Glücksgöttin Fortuna zum TSV halten würde, als der Ball nach einer Freistoßflanke zunächst an den Braunshardter Pfosten klatschte und im weiteren Szenenverlauf nur wenige Sekunden später das Lattenkreuz küsste (52).
Der TSV hatte genügend Ausgleichsmöglichkeiten. Die größte bot sich Dennis Linsener, der mit einem weiten Schlag seines souverän zuverlässig agierenden Libero Andreas Korell auf die Reise geschickt wurde. Linsener tauchte einschussbereit vor dem sich aufbauenden GW-Torhüter auf und entschied sich für einen Heber über den Herauslaufenden. Leider landete die gelupfte weiße Kugel nur um Zentimeter über dem Querbalken des grün-weißen Gehäuses. Die Ausgleichschance und damit die große Möglichkeit, das TSV-Fußballuniversum wieder in geordnete Bahnen im Kampf gegen die Ungerechtigkeit zu bringen war vorerst vertan (73.).
Dann, vier Minuten vor dem Ende, die dritte entscheidende Schlüsselszene mit einer zumindest stark zweifelhaften Entscheidung gegen den TSV: Neuerlich legt Dennis Linsener den Ball an seinem Gegenspieler vorbei, dringt in den Strafraum ein und kommt zu Fall. Auch hier ertönt kein Strafstoßpfiff! Zwar war die Elfmeterszene im ersten Durchgang unzweifelhaft, die aus der 86. Minute indes hätte durchaus auch mit einem Strafstoß geahndet werden können. Der Kontakt zwischen dem GW-Verteidiger und dem TSV-Stürmer war zweifelsohne da, auch wenn es sich in dieser Szene eher um die Kategorie „kann man geben, muss man aber nicht pfeifen“ handelte. Da die mögliche Konzessionsentscheidung durch den Unparteiischen nicht getroffen wurde und die „Bräuschter“ zurecht mit dem Schicksal haderten, entwickelte sich der alles entscheidende Konter für die Hausherren, der letztendlich mit dem Treffer zum 3:1 die endgültige Entscheidung mit sich brachte (86.).
Der TSV hätte durchaus, trotz vieler offensichtlicher Benachteiligungen, Zählbares von Grün-Weiß Darmstadt mitnehmen können. Es wäre aber falsch nur dem Unparteiischen alleine die Schuld an der Niederlage zu geben, dennoch bleibt ein absolut berechtigtes „Aber“ im Raum stehen.
Immerhin hatte der Schiedsrichter die Courage einzugestehen, dass er sowohl bei seinem ersten ausgelassenen Strafstoßpfiff, als auch beim 2:0 wahrscheinlich Fehler begangen hat. Auch hier sollte man die menschliche Größe zugestehen, denn nicht jeder Pfeifenmann entschuldigt sich im Nachhinein für seine Fehlentscheidungen. Jeder darf mal einen schlechten Tag haben. Ärgerlich, dass der TSV Braunshardt heute der Leidtragende war.
TSV Braunshardt: Amann Kelifa, Christian Biechele, David Molina, Tim Kühl, Andreas Korell, Lucas Voigt ©, Rachid Kalai, Philip Emrich, Sebastian Bormuth, Daniele Unali, Dennis Linsene
Wechsel: 54. Naser Abdulfatah für Rachid Kalai / 70. Willie Brown für Daniele Unali / 75. Rachid Dahman für Philip Emrich
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Bericht vom Spiel gegen TSV Eschollbrücken: von Stufen, Kurven und der FC Eschborn
Trotz 3:1-Erfolg des TSV bleibt Verbesserungspotential
(Braunshardt, 2.10.2012 – FuPa) Die Partie des TSV Braunshardt gegen die Zweitvertretung des TSV Eschollbrücken wusste durchaus zu gefallen. Braunshardt, seit langer Zeit mal wieder im „Storchenoutfit“ (weiß-schwarz-rot) auflaufend, bestach insbesondere durch sichere Ballstafetten und geduldigen Spielaufbau. Aber auch die Gäste wussten durchaus mit schönem und schnellem Spiel zu gefallen, wenngleich ihnen weitaus weniger Torgefahr als den „Bräuschtern“ attestiert werden muss.
„Steter Tropfen höhlt den Stein“ – so könnte man die taktische Vorgabe des TSV Braunshardt kurz und knapp zusammenfassen, denn mit der Zeit ergaben sich aus den geschickt inszenierten Angriffen erste Tormöglichkeiten. Dass es dennoch nur mit einem 1:0-Vorsprung für die Hausherren (Freistoß Dennis Linsener, Direktabnahme am Fünfmeterraum von Andreas Korell, 19. Spielminute), lag insbesondere an der fast schon gewohnt mangelnden Chancenverwertung des TSV. Im ersten Durchgang scheiterte zweimal Rachid Kalai an Eschollbrückens Nummer eins, je einmal Daniele Unali, David Molina und Dennis Linsener.
Im zweiten Spielabschnitt war Braunshardts Auftreten nicht mehr so dominant wie in den ersten 45 Minuten. Erstaunlich, spielten die ganz in schwarz gekleideten Gäste doch seit der 40. Minute nur noch zu zehnt. Umso schwieriger wird es daher, einen Spieler aus Reihen der Braunshardter hervorzuheben, da sich das gesamte Team heute ausnahmslos als geschlossene Einheit präsentierte, allerdings auch keiner besonders herausstach. Dennoch verstand es der gastgebende TSV seinen Kontrahenten weiter spielerisch zu dominieren, so dass als logische Konsequenz die Treffer zum 2:0 durch Dennis Linsener (58.) und zum 3:0 durch Naser Abdulfatah fielen (71.).
Bis zu jenem Zeitpunkt also eine Partie, die durchaus mit dem Prädikat „gut“ versehen hätte werden können. Doch dann schlich sich der Leichtsinn in die „Bräuschter“ Reihen ein. Ein schwerer Torwartfehler ebnete den Weg zu Eschollbrückens Anschlusstreffer in der 75. Spielminute. Zehn Minuten vor dem Ende kam dann die unrühmliche Szene im Braunshardter Spiel, als gleich zwei Mannen im TSV-Trikot des Feldes verwiesen wurden.
Dass der Sieg noch einmal in Gefahr geraten würde, brauchten die Braunshardter nicht mehr zu haben, da Eschollbrückens Durchschlagkraft schlichtweg nicht vorhanden war. Dennoch zeigt die letzte Viertelstunde auf, dass der TSV Braunshardt – trotz gutem Spiel bis zur 75. Minute – noch einen weiten Weg bis zu einem souveränem Match vor sich hat.
In der Tabelle verbesserte sich der TSV vorrübergehend auf Rang fünf nach dem ungefährdeten 3:1-Erfolg, in der Fairplaytabelle geht es aufgrund den beiden Hinausstellungen eher in die umgekehrte Richtung.
TSV Braunshardt: Amann Kelifa, Christian Biechele, David Molina©, Rachid Kalai, Andreas Korell, Philip Emrich, Tim Kühl, Michael Veith, Mohamed Aboulkacem, Daniele Unali, Dennis Linsener
Wechsel: 45. Naser Abdulfatah für Mohamed Aboulkacem / 72. Michael Toegel für Daniele Unali und Willie Brown für Rachid Kalai
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Braunshardt und Gräfenhausen trennen sich 3:3 (1:1)
(Braunshardt, 25.9.2012 – FuPa) Auch im fünften Derby in Folge gab es zwischen dem TSV Braunshardt und der Zweitvertretung der SKG Gräfenhausen keinen Sieger. In einer emoitional geführten Partie konnten die Hausherren trotz dreimaliger Führung das Spiel heute nicht für sich entscheiden.
Nachdem die Gäste aus Gräfenhausen eine gute Einschlussmöglichkeit in den ersten Spielminuten ausgelassen hatten, brachte Dennis Linsener den TSV Braunshardt in der 11. Spielminute mit 1:0 in Führung. Doch noch vor der Halbzeitpause (29 min.) gelang den Nachbarn aus Gräfenhausen der Ausgleichstreffen..
In der 72. Minute war es dann Andreas Wittmeier, der den TSV erneut in Front bringen konnte. Kaum war das Spiel allerdings wieder angepfiffen wurde ein Stürmer der SKG Gräfenhausen im Strafraum der "Bräuschter" zu Fall gebracht. Den nun folgenden Strafstoß nutzten die Gäste um wiederholt den Ausgleich herzustellen.
Tim Kühl brachte seinen TSV zwar 8 Minuten vor dem Ende durch sein Strafstoßtor noch einmal in Führung, aber auch diesen Vorsprung konnten die Gastgeber nicht über die Zeit bringen und so gelangt der SKG Gräfenhausen 4 Minuten vor dem Ende der 3:3 Endstand.
TSV Braunshardt: Cedric Lorenz, David Molina, Phlip Emrich, Rachid Kalai, Andreas Korell, Lucas Voigt ©, Tim Kühl, Michael Veith, Mohamed Aboulkacem, Daniele Unali, Dennis Linsener
Wechsel: 71. Andreas Wittmeier für Dennis Linsener / 75. Naser Abdulfatah für Naser Abdulfatah / 80. Uwe Hennecke für Daniele Unali
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Braunshardt dominiert Brandau und siegt mit 7:1 (2:0)
(Braunshardt, 23.9.2012 – FuPa) Nach Beendigung der Partie des TSV Braunshardt gegen die Zweitvertretung der KSG Brandau kehrte das Lächeln in die „Brauscht“ zurück. Die zwei zuvor schmerzhaft eingefahrenen Pleiten gegen die SKG Roßdorf und TuS Griesheim schienen für einen Augenblick vergessen. Der TSV scheint zurück in der Erfolgsspur.
Zugegeben, einen echten Härtetest stellten die traditionell in gelb-schwarz spielenden Gäste zu keinem Zeitpunkt dar, als zu harmlos entpuppten sich die Offensivbemühungen der Brandauer. So erscheint auch Braunshardts Kantersieg in Höhe von 7:1 (2:0) als vollkommen angemessen. Als der vierfache Torschütze Dennis Linsener am heutigen Nachmittag seinen TSV nach 64 Minuten in Front schoss und damit die Vorentscheidung erwirkte, war „die Messe endgültig gelesen“.
Nicht minder bemerkenswert als die vier Torerfolge und dem lupenreinen Hattrick binnen neun Minuten von Dennis Linsener (28. FE , 64., 66. und 73.) sind sicherlich auch die beiden Treffer von Naser Abdulfatah (20. und 49.). Aber nicht sie waren es, welche die Geschichten rund um das Heimspiel gegen Brandau spielten.
In erster Linie blickte die interessierte TSV-Fußballgemeinde auf David Molina. Von dem kahlgeschorenen Rückkehrer des AC Italia Weiterstadt an alte Wirkungsstätte erhoffte man sich das Setzen von Impulsen im Braunshardter Spiel. Und Molina enttäuschte nicht bei seinem Comeback, glänzte gar mit zwei Torvorlagen, gleichwohl ihm die angedachte Position als Abräumer vor der Abwehr eigentlich angedacht ist. Dass er sich heute wirkungsvoll ins Offensivspiel des TSV einbringen konnte lag einerseits an dem bereits erwähnt schwachen Gegner, andererseits im Zusammenspiel mit Tim Kühl. Dass sowohl Kühl als auch Molina mit der Kugel am Fuß umzugehen wissen, könnte sich in den folgenden Spielen als enormer Vorteil im „Bräuschter“ Spiel erweisen, nämlich dann, wenn es gilt Hektik im Spielaufbau zu vermeiden. Mit Kühl und Molina kann sich ein spielerisches Duo auf dem Platz zusammenfinden, das auch in der Lage ist, lautstark und motivierend zu dirigieren.
Zuviel des Lobes wäre dennoch unangemessen, denn der zwischenzeitliche Gegentreffer zum 3:1 der KSG Brandau entbehrte eine gewisse Art von Fußballkomik nicht. Wie beim Fußballballett reihte sich in der TSV-Abwehr ein Luftloch ans andere und auch die Brandauer Stürmer säbelten mehrmals über das tückisch hüpfende runde Spielgerät. Brandaus Sturmspitze Marc Posselt setzte dem illusteren Treiben mit einem Gewaltschuss in die Maschen dann allerdings ein fast schon herbeigesehntes Ende (59.).
Ebenso erwähnenswert die neuformierte Abwehr, die aufgrund Christian Biecheles Rotsperre vor einer Woche notwendigerweise umgebaut werden musste. Ruhig und besonnen wurden die Bälle aus den hinteren Reihe verteilt, überhastete Aktionen tunlichst vermieden. Die Pässe, die mitunter über kurze Distanzen sicher gespielt wurden, vermittelten den Eindruck gewisser Spieleleganz, -intelligenz und -kultur. Es wird sich weisen, ob diese neue Denkweise und Spielphilosophie so auch gegen stärkere Gegner beibehalten werden kann.
Den Schlusspunkt in einer einseitigen, vom TSV über sämtliche Phasen geprägte Partie, glückte dem zweiten Rückkehrer im TSV-Dress. Einen Konter im eigenen Stadion schloss Rachid Kalai zwei Minuten vor dem Abpfiff erfolgreich zum 7:1-Endstand ab. Auch ihm tat dieser Treffer sicherlich gut fürs Ego, auch wenn die Partie zu jenem Zeitpunkt schon lange entschieden war. Zumindest konnte der zuvor Eingewechselte aber mit seinem Treffer in die Phalanx der Goalgetter Linsener und Abdulfatah einbrechen und somit einen schönen Sonntag in Braunshardt einläuten.
TSV Braunshardt: Amann Kelifa, David Molina, Christian Albrecht, Dawud Raffieei, Andreas Korell, Lucas Voigt ©, Tim Kühl, Michael Veith, Naser Abdulfatah, Daniele Unali, Dennis Linsener
Wechsel: 63. Uwe Hennecke für Dawud Raffieei und Rachid Kalai für Daniele Unali / 70. Sebastian Bormuth für Naser Abdulfatah
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TSV unterliegt in Griesheim mit 2:4 (0:3)
(Griesheim, 16.9.2012 – FuPa) Kann ein Fehler eigentlich „nötig“ sein? Im engeren Sinne betrachtet ist die Frage zu verneinen, denn jeder Fehler passiert unabsichtlich. Insofern verbietet es sich daher auch von „unnötigen“ Fehlern zu reden.
Im Falle des TSV Braunshardt und seinem Gastspiel beim Tabellenvierten TuS Griesheim kann man dennoch versuchen Fehler in „nötige“ und „unnötige“ zu unterteilen. Am Beispiel des TSV-Schlussmann Amann Kelifa wird dies am deutlichsten: Als er nach fünf Spielminuten übermotiviert aus seinem Gehäuse hinauseilte, um einen aussichtslos zu erreichenden Ball zu fangen, konnte das gut sichtbar für jedermann nicht gut gehen. Ein TuS-Spieler war in der besseren Lage zum Ball und köpfte diesen mühelos über Braunshardts Nummer Eins ins verwaiste Tor.
Viele Spieler, die solch einen gravierenden Fehler verursachen, brechen daraufhin moralisch ein. Nicht so Amann Kelifa, der sich steigerte und mit sehenswerten Paraden weitere Gegentore für sein Team verhinderte. Der Schlussmann zog sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf, in den er sich selber hineingeritten hatte, und parierte als Krönung einen Foulelfmeter in der Schlussminute. Für Kelifa also ein „nötiger“ Fehler, um sein wahres Leistungspotential als Wiedergutmachung abzurufen.
Braunshardt hatte durchaus seine Möglichkeiten den Ausgleich zu erzielen, gleichwohl das Gezeigte äußerst schwach und teilweise undurchdacht wirkte. So verwundert es nicht, dass der TSV zumeist nur nach Standardsituationen einem Torerfolg nahe war. Auf der anderen Seite muss man aber auch von Glück reden, dass man zunächst keinen weiteren Gegentreffer hinnehmen musste. Das, was der Abwehrverbund zeigte, glich teilweise einer vogelfreien wachkomatösen Männersportgruppe mit ADS-Syndrom. Tiefpunkt, die Entstehungsgeschichte zum 0:2 nach 43. Minuten. Braunshardts Keeper spielt den Ball auf dem freistehenden Rachid Dahman. Der in dieser Position unbedrängte letzte Mann des TSV hat alle Zeit der Welt, den Ball zu einem seiner Mitspieler weiterzuleiten – und spielt ihn direkt in die Füße eines Griesheimers. Der aufmerksame TuS-Stürmer hatte keinerlei Mühe den verdutzten TSV-Vorlagengeber sowie den „Bräuschter“ Keeper mit Tempo zu umspielen und zum 2:0 für seine Farben zu vollenden.
Dass das 3:0 aufgrund des zustande gekommenen Rückstands aufgrund einer Schockstarre mit dem Pausenpfiff fiel, war nur die logische Konsequenz einer ersten Hälfte, die seitens des TSV zumeist mit halbhohen, nicht weiter zu verarbeitenden Zuspielen und planlos in die Spitze geschlagenen Bällen geführt wurde.
In der Pause setzte es ein Donnerwetter, markige Worte des TSV-Trainers sollte das Team an der Ehre packen. Wie unzufrieden TSV-Chefcoach Rainer Becker mit seinen Jungs war, verdeutlichte nicht zuletzt der Dreifachwechsel nach 35 Minuten, gleichwohl er durchaus noch mehr Kandidaten vom Spielfeld auf die Bank hätte beordern können. Beckers Wutrede und –ansprache fruchtete jedoch nur bedingt.
Braunshardt spielte ruhig, bedächtig, versuchte möglichst mit kurzen, sicheren Pässen tunlichst weitere Fehler zu vermeiden. Als Manko musste allerdings schon bald festgestellt werden, dass auf diesem Wege aber auch keine größere Torgefahr heraufbeschworen werden konnte. Den Bann brach dann Daniele Unali, der vom rechten Strafraumeck wohl eher aus Verzweiflung auf das Aluminiumrechteck der Hausherren abzog und Glück hatte, dass die Kugel im Knick einschlug (60.). War das nunmehr die erhoffte Initialzündung zur Aufholjagd? Nein! Braunshardt ließ weiterhin kämpferische Qualitäten vermissen, sieht man von der Ausnahme des Kapitäns Lucas Voigt einmal ab, der sich aufrieb, antrieb und in jeden Zweikampf schonungslos warf. Des öfteren musste er für seinen leidenschaftlichen Auftritt mit Tritten und schmerzhaften Foulspielen bezahlen. Gleichwohl muss festgehalten werden, dass die Partie zu keinem Zeitpunkt über das regeltechnisch festgelegt Erlaubte hinausging.
Den endgültigen K.O.-Schlag mussten die in schwarz spielenden Gäste dann in der 63. Spielminute hinnehmen, als ein lang geschlagener Ball aus Griesheims Hälfte vom ansonsten solide spielenden Christian Albrecht nicht geklärt werden konnte, sondern zur ungewollten Verlängerung auf den flinken TuS-Außenstürmer führte. Dieser flankte zielgenau von der Torauslinie auf seinen in der Mitte freistehenden Mitspieler, der das Leder volley zum 4:1 über die Linie einnetzte.
Dennis Linsener, der in Braunshardts interner Torjägerliste führende Spieler, brachte den TSV mit einem Freistoß aus 22 Metern zwar noch auf 2:4 heran (84.), dennoch reichte es an diesem Tag nicht mehr Zählbares mit in die „Brauscht“ zu nehmen.
Wenn man etwas Positives aus jener Niederlage ziehen will, dann sind es sicherlich die zweiten 45 Minuten. Das Team riss sich am Riemen und spielte mit Auge, vermied Fehler und unerreichbare Zuspiele über 40 Meter in die Spitze, die im Zweifel nicht erreichbar sind. Die Niederlage kam durch regelrechte Blackouts zustande. TuS Griesheim gewann die drei Punkte vollkommen zurecht, gleichwohl man festhalten darf, dass der TSV durchaus in der Lage ist, den heutigen Gastgebern auf Augenhöhe zu begegnen. Hätte sich das Team heute zusammengerissen (sowie Kelifa oder Voigt), dann hätten vermutlich nur marginale Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben. So waren 45 Minuten insgesamt gesehen aber zu wenig. Vielleicht war es ja dann heute doch ein „nötiger“ Fehler, der die Akteure des TSV in den folgenden Partien zur Besinnung kommen lässt, wo entsprechende Hebel angesetzt werden müssen, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Mit seiner zweiten Niederlage in Folge stecken die Braunshardter nunmehr erstmal im Mittelfeld der Tabelle fest.
Als Randbemerkung bleibt folgende Szene zu erwähnen. Als der Unparteiische beim Stand von 3:1 auf Einwurf für TuS Griesheim entschied, gleichwohl die TSV-Spieler und der Schiedsrichterassistent gegen die Entscheidung des Mannes an der Pfeife intervenierten, meldete sich Griesheims Christian Schlehuber zu Wort und gab zu, den Ball als Letzter vor dem Überschreiten der Seitenauslinie berührt zu haben! Eine mutige, respektable, nicht allzu oft zu findende Geste der Sportlichkeit, die im Sinne des Fairplays an dieser Stelle ausdrücklich gewürdigt werden sollte!
TSV Braunshardt: Amann Kelifa, Christian Biechele, Christian Albrecht, Willie Brown, Andreas Korell, Lucas Voigt ©, Rachid Kalai, Michael Veith, Naser Abdulfatah, Daniele Unali, Dennis Linsener
Wechsel: 35. Tim Kühl für Willie Brown, Rachid Dahman für Naser Abdulfatah und Philip Emmrich für Rachid Kalai/ 84. Naser Abdulfatah für Lucas Voigt
TSV unterliegt Roßdorf mit 0:1
(Braunshardt, 9.9.2012 – FuPa) Was wäre gewesen, wenn der Braunshardter Torjubel nach fünf Minuten zum vermeintlichen 1:0 durch Dennis Linsener nicht durch den Unperteiischen und einer korrekt erkannten Abseitsstellung anerkannt worden wäre? Was wäre gewesen, wenn die Abschlüsse von Andreas Korell, Willie Brown und neuerlich Dennis Linsener nicht von einem gut aufgelegten Gästekeeper pariert worden wären und stattdessen den Weg ins Roßdörfer Gehäuse gefunden hätten?
Man mag darüber spekulieren, ob der TSV am Ende der 90 Minuten dann als Sieger das Feld verlassen hätte, zumindest aber hätten es die in rot spielenden, bis dato ungeschlagenen Gäste aus Roßdorf, ungleich schwerer gehabt alle drei Zähler aus der „Brauscht“ zu entführen.
Die ausgelassenen Hochkaräter seitens des TSV sollten sich, wie so oft bereits im Fußball zitiert, grausam rächen. Die SKG Roßdorf nutzte nach 17 Spielminuten ihre erste nennenswerte Tormöglichkeit und ging ihrerseits überraschend mit 1:0 in Führung. Umso ärgerlicher, dass das Gegentor auf Seiten der Braunshardter zum Großteil selbstverschuldet war. Keiner im Braunshardter Defensivverbund traute sich innerhalb des eigenen Sechzehners beherzt die aufkeimende, brenzlige Gefahrensituation zu bereinigen, so dass auch der ansonsten beschäftigungslose Amann Kelifa zwischen den TSV-Pfosten den Einschlag der Kugel hinter der Linie nicht mehr verhindern konnte.
Der TSV brauchte eine ganze Weile um den Rückstand zu verdauen. Vom beherzten und gradlinigen Angriffsspiel der Anfangsviertelstunde war bei Temperaturen um die 30 Grad nicht mehr viel zu sehen. Erst ab der 35. Minute näherten sich die in weiß-schwarz spielenden Gastgeber wieder gefährlicher dem Strafraum der Gäste, der Ausgleichstreffer blieb ihnen jedoch weiterhin verwährt. Die Roßdörfer indes konnten, ohne Bestaunenswertes in der Offensive geboten zu haben, die knappste aller Führungen mit in die Kabine zum Pausentee nehmen.
In den zweiten 45 Minuten passierte lange Zeit rein gar nichts. Ob dies den hohen Temperaturen geschuldet war, sei dahingestellt. Der Tabellenvierte aus Roßdorf tat nicht mehr als nötig, in Reihen des TSV Braunshardt vermisste man die spielentscheidende Figur, die den unbeugsamen Siegeswillen verkörperte und so die Mannschaft mitzureissen vermochte. Die Lethargie der Hausherren wurde erst durch ein Zufallsprodukt kurzfristig wieder aufgehoben, als Dennis Linsener einen Freistoß aus 40 Metern den SKG-Keeper zu einer neuerlichen Glanztat zwang (71.). Einem Weckruf für die „Bräuschter“ kam dieser ungewollte, als Flanke gedachte Torschuß jedoch nicht gleich, denn weiterhin wirkte die Partie mehr als schleppend.
Erst in der Schlussphase, als Braunshardt den Abwehrverbund lockerte, boten sich abwechselnd beiden Teams Torgelegenheiten. In der 88. Minute trafen die Gäste nach einem Konter nur die Latte, nur eine Minute später verpasste Manndecker Christian Biechele per Kopf die Ausgleichsgelegenheit. In der Nachspielzeit verzog Dennis Linsener den Abschluss um einen halben Meter neben den rechten Roßdorfer Torpfosten, währenddessen der direkte Gegenzug der SKG nur am Außenpfosten landete.
Nach der 0:1-Pleite bleibt festzuhalten, dass der TSV noch nicht reif genug für die Spitze ist. Mitunter fehlen noch die gewissen Prozentpunkte im kaltschäuzigen Torabschluss bzw. einen Rückstand egalisieren zu können. Über den Kampf wäre heute sicherlich mehr drin gewesen, so aber fehlte der Spieler in Reihen der Gastgeber, an dem sich eine Mannschaft aufrichten kann. Eine neue Chance auf die vorederen Tabellenplätze zu springen bietet sich den „Bräuschtern“ am kommenden Sonntag beim Gastauftritt gegen TuS Griesheim. Die Anfangsviertelstunde gegen die noch immer Gegentorlosen aus Roßdorf sollte dabei als Mutmacher dienen.
TSV Braunshardt: Amann Kelifa, Christian Biechele, Christian Albrecht, Willie Brown, Andreas Korell, Lucas Voigt ©, Rachid Kalai, Michael Veith, Naser Abdulfatah, Daniele Unali, Dennis Linsener
Wechsel: 46. Rachid Dahman für Naser Abdulfatah / 50. Dawud Rafieei für Daniele Unali / 67. Andreas Wittmeier für Andreas Korell / 79. Naser Abdulfatah für Rachid Dahman, Daniele Unali für Dawud Rafieei und Andreas Korell für Andreas Wittmeier / 87. Dawud Rafieei für Christian Albrecht
Braunshardter 5:2-Erfolg ebnet Traumstart in die Saison
(Darmstadt, 6.9.2012 – FuPa) Zu Beginn der Partie schienen beide Teams die Begriffe „Hektik“ und „Tempo“ zu verwechseln, denn kaum war ein Ball gewonnen, wurde er auch schon wieder verloren – „One-Touch-Football“ auf eine etwas andere Art definiert. Dennoch, und das mag das Überraschende sein, lag genau in dieser hektischen Anfangsphase mit einigen undurchdachten Ballverlusten der Schlüssel zu Braunshardts Erfolg.
Nach einer Viertelstunde besann sich der TSV darauf aggressiver in die Zweikämpfe zu gehen und sich die verlorenen Bälle umgehend wiederzuholen. Das Gewinnen um den zweiten Ball verschaffte den Gästen aus der „Brauscht“ letztendlich den entscheidenden Vorteil und ließ sie alsdann frühzeitig auf die Siegerstraße einbiegen.
Die erste gefährliche Tormöglichkeit für die in weiß-schwarz spielenden Gäste resultierte nach eben einem solch gewonnenen zweiten Ball, als der wuselige Daniele Unali unnachahmlich dem bereits verloren geglaubten Leder nachsetzte und es unter artistischer Einlage behauptete. Unali tankte sich bis in den Strafraum durch, fand jedoch im Eiche-Schlussmann zunächst seinen Meister, der ihm die Kugel mit den Fingerspitzen vom Fuß spitzelte. Das abgewehrte Spielgerät landete vor den Füßen des TSV-Kapitäns Lucas Voigt, der den besser postierten Dennis Linsener am Sechzehner ausmachte. Braunshardts Toptorjäger hätte mit einem platzierten Schuss seine Farben um ein Haar nach 17 Minuten in Führung bringen können, wäre der aufmerksame Torhüter der Hausherren nicht mit den Fingerspitzen an den Ball gekommen. So musste sich der TSV lediglich mit einem Eckstoss begnügen. Dennoch diente jene Szene dem TSV als Weckruf, da er fortan das Spielgeschehen übernahm.
Knapp zehn Minuten später wurde der TSV neuerlich für sein Nachsetzen im Kampf um den Ball belohnt. Ein, nach Ansicht des Unparteiisch unfair geführter Zweikampf auf Höhe der Mittellinie in Eiches Hälfte, wurde mit einem Freistoß geahndet. Daniele Unali schlug die Kugel auf den völlig unbewachten Andreas Korell, der mit einem wuchtig platzierten Kopfball unter den Querbalken aus acht Metern die verdiente 1:0-Führung des Tabellenelften aus der „Brauscht“ erzielte.
Die holprigen Platzverhältnisse spielten dem TSV Braunshardt beim 2:0 nach einer halben Stunde dann in die Karten. Neuerlich suchte und fand der „Bräuschter“ Kapitän Lucas Voigt seinen Torjäger Dennis Linsener und setzte diesen aussichtsreich in Szene. Linseners durchaus haltbarer Distanzschuss aus rund 20 Metern setzte aufgrund einer Platzunebenheit so unglücklich vor Eiches Keeper auf, dass dieser keine Abwehrmöglichkeit der nicht mehr zu berechnenden Kugel und deren Flugbahn hatte.
Das vorentscheidende 3:0 leitete der emsige Verteidiger Willi Brown ein, der mit einem herrlichen Pass Dennis Linsener erspähte. Dass der Goalgetter im TSV-Dress auch als Vorlagengeber zu glänzen vermag zeigte er bei seinem Zuspiel auf Andreas Korell, der dem Leder aus kurzer Distanz nur noch den entscheidenden Impuls zum Überschreiten der Torlinie geben musste (32.).
Es schien ein Leichtes zu werden, den 3:0-Pausenvorsprung in den zweiten 45 Minuten ins Ziel zu bringen. Doch der Tabellenvorletzte der SG Eiche kam impulsiver aus der Kabine und so gehörten den in Blau-Rot auflaufenden Hausherren die erste Viertelstunde des zweiten Spielabschnitts. Ernsthafte Torgefahr vermochten sie dabei jedoch nicht zu kreieren, so dass die TSV-Defensive um Rachid Kalai und Christian Albrecht zumeist vor keine größeren Probleme gestellt wurden.
Erst nach einer Stunde besann sich der Gast auf seine Tugenden aus dem ersten Durchgang und zog die Zügel wieder an. Nach einem Eckstoß versäumte Innenverteidiger Christian Biechele mit einem wuchtigen Kopfball über das Eiche-Gehäuse die Führung auszubauen. Dies gelang dafür Dennis Linsener nur vier Zeigerumdrehungen später, als er von Andreas Korell mustergültig bedient wurde (64.).
An jenem Abend entschied der Vorlagengeber zum 4:0 Andreas Korell das vereinsinterne Wettschießen gegenüber Dennis Linsener mit seinem dritten Treffer zum zwischenzeitlichen 5:0 für den TSV Braunshardt zu seinen Gunsten (75.).
Die verbleibende Schlussviertelstunde ließen es die nunmehr auf Tabellenplatz sechs vorgerückten „Bräuschter“ locker ausklingen. Deutliches Indiz der abfallenden Konzentration waren die Entstehungsgeschichten der Anschlusstreffer zum 1:5 (80.) und 2:5 (84.) aus Sicht der Gastgeber. Bei beiden Gegentreffern war der ansonsten unterbeschäftigte TSV-Schlussmann maßgeblich beteiligt. Zunächst verursachte er einen Foulelfmeter, ehe er dann mit einem Fehlpass den Weg zum Endresultat ebnete. Ins Gewicht fielen die beiden Gegentore indes nicht mehr, da Braunshardt seinen Job in den zuvor gespielten 80 Minuten bereits erledigt hatte.
Was der Traumstart von sieben Punkten aus drei Partien wert ist, wird sich am kommenden Sonntag weisen, wenn eine erste richtige Standortbestimmung vorgenommen wird. Mit der Zweitvertretung der SKG Roßdorf gastiert ein Team mit maximaler Punkteausbeute und ohne Gegentreffer in Braunshardt. Sollte der TSV punkten, vielleicht sogar dreifach, kann durchaus davon geträumt werden, ein Wörtchen im Aufstiegsrennen mitzusprechen. Die breite Brust im Vorfeld des Duells der Ungeschlagenen ist jedenfalls vorhanden. Und Selbstvertrauen hat noch niemanden geschadet.
TSV Braunshardt: Amann Kelifa, Christian Biechele, Christian Albrecht, Willie Brown, Andreas Korell, Lucas Voigt ©, Rachid Kalai, Michael Veith, Naser Abdulfatah, Daniele Unali, Dennis Linsener
Wechsel: 56. Rachid Dahman für Naser Abdulfatah / 71. Michael Toegel für Lucas Voigt und Ivan Steko für Dennis Linsener / 81. Naser Abdulfatah für Andreas Korell
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Braunshardt düpiert TG 75 mit 5:1
(Darmstadt, 12.8.2012 – FuPa) Am Ende lief der Schweiß bei den TSV-Akteuren. Die Perlen rannen aber nicht aufgrund eines intensiv geführten Kampfes und der damit verknüpften körperlichen Anstrengung, sondern eher aufgrund der sommerlichen Temperaturen. Braunshardt musste tatsächlich nicht an seine Leistungsgrenze gehen und siegte ungefährdet bei der TG 75 mit 5:1 (3:0).
Wer weiß, welchen Spielverlauf die Partie genommen hätte, wenn Dennis Linseners verunglückter Flankenversuch nicht als Bogenlampe den Weg in die Maschen gefunden hätte und somit den TSV nach 13 Minuten die überraschende 1:0-Führung beschert hätte. Bis zu Linseners über den Spann verrutschten Schuss aus 20 Metern standen die Braunshardter nämlich irgendwie und offensichtlich neben sich, wirkten schläfrig und unaufmerksam. Aber anstatt die geistige Abwesenheit des TSV auszunutzen, beschränkten sich die Gasgeber auf uneffektive Schönspielerei. Eine sehenswerte Ballbeherrschung bringt aber nur dann einen Vorteil, wenn daraus Torchancen herausgespielt werden – und das verpasste die TG 75 bis auf wenige Ausnahmen über die gesamte Spielzeit.
Auch der frühe Rückstand wirkte bei den Gastgebern nicht als Wecksignal und so konnten die „Bräuschter“ ihre Führung sogar ausbauen. Einer von wenigen vielversprechenden Angriffen brachte auf der rechten Seite Willie Brown in Ballbesitz. Mit viel Übersicht legte er das Leder auf Braunshardts Toptorjäger Dennis Linsener ab, der mit einem satten Volleyschuss von der Strafraumgrenze den Spielstand auf 2:0 schraubte (25.).
Nur sechs Minuten später fiel dann die Vorentscheidung zu Gunsten der neuerlich in weiß-schwarz auflaufenden Braunshardter. Ein von der rechten Seite getretener Linsener-Eckstoß fand den am Fünfmeterraum einköpfbereiten Andreas Korell, der mit seinem Debüttreffer für den TSV die Führung auf 3:0 ausbaute (31.).
Die Schwarz-Gelben der TG 75 blieben weiterhin harmlos in ihren Bemühungen und so gelangten sie nur durch eine selbstverschuldete Nachlässigkeit in der TSV-Hintermannschaft zu ihrer einzig echten gefährlichen Tormöglichkeit. Der 75er-Stürmer scheiterte jedoch aus spitzen Winkel am Braunshardter Außenpfosten (42.).
Wie schon eine Woche zuvor in Malchen keimte mit Beginn des zweiten Durchgangs Hektik auf, welche die nicht ernsthaft geforderten Braunshardter mehr und mehr aus dem Rhythmus brachte. Der TSV schien in manchen Szenen regelrecht um den Anschlusstreffer zu betteln, hatte aber aufgrund der Harmlosigkeit im Angriffsspiel der Hausherren nie ernsthafte Defensivprobleme. Hervorzuheben ist das positive Zweikampfverhalten von Philip Emrich, der im defensiven Mittelfeld keinen Ball verloren gab und wie einst der schnauzbärtige Jürgen Kohler zu besten Zeiten grätschte. Mit diesem, ansonsten selten gesehenen kämpferischen Stilmittel auf Seiten des TSV, unterband er bereits im Vorfeld die ein oder andere sich zur Gefahr entwickelnde Spielsituation der Gastgeber.
Die völligst zerfahrene Partie erlebte dann erst wieder eine Viertelstunde vor dem Abpfiff einen weiteren fußballerischen Höhepunkt. Der TSV erkämpfte sich im Mittelfeld einen gegnerischen Ball und schalte einmal schnell um. Das Leder gelangte auf den halblinks durchstartenden Naser Abdulfatah, der aus dem Halbfeld butterweich an den Elfmeterpunkt flach hereinflankte, wo mit Sebastian Bormuth und Dennis Linsener zwei einschussbereite Mannschaftskameraden bereits warteten. Letztgenanntem gelang dann mit seinem dritten Treffer am heutigen Nachmittag die endgültige Entscheidung. Zugegebenermaßen war das 4:0 nach 75 Minuten aber durchaus ein oder zwei Tore zu hoch.
Die mit vornehmlich türkisch gespickte Mannschaft der Gastgeber gelangte dennoch zum wohlverdienten 1:4-Eherentreffer zwei Minuten vor dem Ende der Partie. Eine durch Konfusion geprägte Strafraumszene nutzte ein Spieler in gelb-schwarz für sich aus, als er einen vom Pfosten zurückspringenden Ball aus kurzer Distanz per Kopf über die Linie drückte.
Wer dachte, dass dies nun der Schlusspunkt in einer schwachen Partie gewesen sei, der irrte. Der eingewechselte Cedric Lorenz zauberte kurz hinter der Mittellinie einen Günther-Netzer-Gedächtnispass aus dem Fußgelenk und setzte somit aus der Tiefe des Raumes den durchstarteten Sebastian Bormuth letztmalig in Szene. Der alleine vor dem gegnerischen Gehäuse aufkreuzende Bormuth nutzte die sich ihm bietende Einschussmöglichkeit ohne Gefühlsregung und stellte somit den 5:1-Endstand her (90.).
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass Braunshardt heute aufgrund seiner Effizienz das Spielfeld als Sieger verließ. Zwar zeigten die 75er, dass sie eine feine Technik am Ball besitzen und teilweise auch über schnelle Außen verfügen. Sobald es allerdings gilt den Abschluss zu suchen, verbreiten die Spieler der TG 75 alles andere als Angst und Schrecken. Das spielte dem TSV letztendlich in die Karten, denn richtig gefordert wurden sie nie. Auf der anderen Seite darf man durchaus Braunshardts Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor loben, so dass eine nahezu hundertprozentige Chancenverwertung notiert werden kann. Trotz allem besteht für die „Bräuschter“ durchaus noch Luft nach oben, das volle Leistungspotential ist noch nicht ausgeschöpft. Das gilt insbesondere bei Konzentrationsfragen, besonders nach dem Seitenwechsel. Für den heutigen harmlosen Gegner hat es allerdings zu einem deutlichen Erfolgserlebnis gereicht, auch wenn das 5:1 unter dem Strich vielleicht zu hoch ausgefallen ist. Sei es drum, was zählt ist ein durchaus gelungener Saisonstart, der weiterhin Platz für Träume von höheren Zielen bietet.
TSV Braunshardt: Amann Kelifa, Christian Biechele, Christian Albrecht, Willie Brown, Andreas Korell, Philip Emrich, Rachid Kalai, Michael Veith ©, Naser Abdulfatah, Tim Kühl, Dennis Linsener
Wechsel: 23. Daniele Unali für Michael Veith / 33. Michael Veith für Naser Abdulfatah / 41. Sebastian Bormuth für Dennis Linsener / 56. Dennis Linsener für Andreas Korell / 66. Naser Abdulfatah für Rachid Kalai / 76. Cedric Lorenz für Sebastian Bormuth / 81. Sebastian Bormuth für Willie Brown/ 87. Andreas Korell für Daniele Unali
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TSV startet mit Remis in die Saison
(Malchen, 5.8.2012 – FuPa) Der tragische Held in Reihen der Braunhardter war schnell ausgemacht: Willi Brown. Bis fünf Minuten vor dem Abpfiff zeigte der rechte Mittelfeldspieler wohl eine seiner stärksten Partien im TSV-Trikot, ehe er mit einem zumindest diskussionswürdigen Klammern und Halten im eigenen Strafraum einen Strafstoß verursachte und damit den Hausherren erst das Remis ermöglichte. Doch der Reihe nach.
Der TSV bot zwei Neuzugänge in seiner Startformation auf, die sich gut präsentierten. Christian Albrecht zeigte eine solide Partie als Innenverteidiger und auch Andreas Korell wusste bei seinem Debüt vor der Abwehr durchaus zu gefallen.
Braunshardt zeigte sich von Beginn an in Spiellaune, ließ die gastgebenden Malchener dank sehenswerten Ballstafetten zumeist das Nachsehen. Schnell konnten so die Offensivakteure des TSV erste Abschlussmöglichkeiten suchen, die zunächst jedoch noch keine größere Gefahr für das Gehäuse der Hausherren ausstrahlten.
Die TSG Malchen machte es den Gästen allerdings auch denkbar einfach. Zumeist leiteten sie ihre Angriffe ausschließlich über ihre linke Angriffsseite ein, worauf sich die „Bräuschter“ schnell einstellen konnten. Nach den ersten 45 Minuten konnte die SG Malchen daher lediglich zwei Torschüsse verbuchen (6. und 29.), die den ansonsten beschäftigungslosen Amann Kelifa im TSV-Tor allerdings vor keinerlei Herausforderung stellten.
Die in weiß-schwarz spielenden Braunshardter operierten mannschaftlich geschlossen, suchten immer wieder den besser postierten Mitspieler und verstanden es variabel vor und in den Sechzehner der Hausherren vorzustoßen. Ein Zuspiel in den Strafraum brachte dann nach acht Minuten Dennis Linsener in hervorragende Schussposition, die sich der TSV-Goalgetter nicht nehmen ließ. Abgeklärt und ohne größere Probleme schob er die Kugel zum Führungstreffer aus 14 Metern am herauseilenden Schlussmann der SGM ins untere rechte Eck ein.
Braunshardt spielte weiter diszipliniert und unaufgeregt nach vorne. Der wohl schönste Spielzug der gesamten Partie konnte dann auch mit dem 2:0 gekrönt werden. Kapitän Michael Veith schickte Dennis Linsener mit einem schnell ausgeführten Freistoß auf Höhe der Mittellinie gedankenschnell auf die Reise. Braunshardts Torschütze zum 1:0 sprintete dem ins Toraus zu drohen kullernden Ball hinterher, erwischte ihn noch vor Überschreiten der Kreidelinie und legte ihn auf den Außen postierten Michael Toegel ab. Michael Toegel flankte butterweich vom linken Strafraumeck an den zweiten Pfosten, wo der aus dem Hintergrund heranrauschende Willie Brown nur noch den Kopf hinhalten musste und somit nach 35 Minuten auf 2:0 für die Gäste aus der „Brauscht“ erhöhen konnte. Willie Brown krönte damit seine bis dahin tadellose Leistung.
Im zweiten Abschnitt wurde die Partie auf unerklärliche Weise hektisch. Braunshardt ließ sich davon anstecken, von dem souveränen Auftritt der ersten 45 Minuten entfernten sich die TSV-Akteure immer weiter. Kleine Nickligkeiten und Provokationen lähmten fortan den Spielfluss und die in rot spielenden Gastgeber fanden immer mehr ins Spiel hinein. Mitunter variierten sie nun auch in der Spielanlage und banden ihre bis dahin fast verwaiste rechte Angriffsseite mit in ihre Offensivbemühungen ein.
Nach 66 Minuten machte sich dies dann aus Sicht der Hausherren auch endlich bezahlt. Ein Pass auf den Flügel hebelte die Braunshardter Abseitsfalle aus, der flach vors Tor geschlagene Flankenball fand einen von drei freistehenden Angreifer, der aus kurzer Distanz keinerlei Mühe hatte, den Ball über die Torlinie zu drücken.
Braunshardt spielte fortan fast paralysiert, versuchte den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten. Dabei vermochte es lediglich Tim Kühl Ruhe und Ordnung ins TSV-Spiel zu bringen, wobei er sich oftmals auf verlorenem Posten stand und somit die verbreitete Nervosität seiner Mitspieler nicht entscheidend unterbinden konnte.
Malchens Bemühungen indes brachten zwar nicht wirklich Torgefahr, dennoch spürte man, dass der Ausgleich durchaus noch fallen könnte. Die Möglichkeit zum Ausgleich bot sich der SGM dann auch fünf Minuten vor Schluss, als sie einen Freistoß in Braunshartds Hälfte zugesprochen kamen. Dass ein langgeschlagener Ball in den TSV-Strafraum geschlagen werden würde, erkannten selbst Fußballlaien. Folgerichtig wäre bei dem ruhenden Ball genügend Zeit für die Braunshrdter Hintermannschaft geblieben, die richtigen Zuordnungen vorzunehmen. Daher ist es unerklärlich, wie der zwei Köpfe kleinere Willie Brown gegen den baumlangen Stürmer des Hausherren stand. Nach Auffassung des Unparteiischen wusste sich die Bräuschter Nummer Vier dann im Sechzehner nur noch mit Klammern und Halten zu helfen, um seinen Malchener Gegenspieler nicht zum Kopfball kommen zu lassen. Eine zweifelhafte Entscheidung, die letztendlich aber wohl in Ordnung ging und kaum „Bräuschter“ Proteste nach sich zog. TSV-Schlussmann Amann Kelifa hatte beim anschließenden Strafstoss keinerlei Abwehrmöglichkeit, so dass das Spiel nach einer 2:0-Führung des TSV doch noch aus der Hand gegeben wurde (85.).
Um ein Haar hätte Dennis Linsener mit seinem Freistoß aus 22 Metern dann doch noch gerettet, was eigentlich nicht mehr zu retten gewesen ist (88.), so aber trennte man sich letztendlich nicht ganz unverdient mit 2:2.
Schade, dass am Ende keine drei Punkte zum Saisonauftakt auf der Habenseite verbucht werden konnten. Der TSV Braunshardt muss sich dieses Remis leider selber zuschreiben, da er es nicht verstand die aufkommende Hektik zu ignorieren und sich auf seine spielerische Stärke zu besinnen. Knüpft der TSV in den kommenden Partien an die gezeigte Leistung der ersten 45 Minuten in Malchen an, dann können durchaus positive Resultate in den folgenden Punktspielen verbucht werden. Wenn nicht, dann werden wohl Punktverluste und Enttäuschungen auf der Tagesordnung stehen. Am Ende fühlte sich die Punkteteilung jedenfalls nach einer Niederlage für die „Bräuschter“ an.
TSV Braunshardt: Amann Kelifa, Christian Biechele, Christian Albrecht, Willie Brown, Andreas Korell, Michael Toegel, Tim Kühl, Michael Veith ©, Naser Abdulfatah, Sebastian Bormuth, Dennis Linsener
Wechsel: 37. Abid El Azzaouvi für Michael Toegel / 65. Mohamed Aboulkacem für Naser Abdulfatah / 70. Michael Toegel für Abid El Azzaouvi / 80. Naser Abdulfatah f. Dennis Linsener / 86. Dennis Linsener für Mohamed Aboulkacem